„Too much magic means too many people with potential are discovering their gift.“
Die Welt quillt geradezu über vor Magie, was Brakebills vor große Probleme stellt. Fillory wird von einem unsterblichen Dark King regiert. Spoiler!
I am here to bestow a quest
Ein Monat ist seit Quentins Tod vergangen und unsere Freunde gehen sehr unterschiedlich mit der Trauer um. Julia sucht nach einer Aufgabe, die das Opfer wert war, und findet sie in einer neuen Herausforderung. Alice hingegen verkriecht sich bei ihrer Mutter und will Quentin mit Magie von den Toten zurückholen. Eliot und Margo versuchen derweil herauszufinden, wieso die Zeit in Fillory so viel schneller vergangen ist.
Quentins Fehlen ist überdeutlich
Vor dieser Folge war mir ehrlich gesagt etwas bange, und das nicht ganz grundlos: Quentins Fehlen ist „Do something Crazy“ leider deutlich anzumerken. „The Magicians“ hatte immer schon ein Problem mit zu vielen Plots, die oft nur mit sehr viel gutem Willen irgendetwas miteinander zu tun haben. Nun allerdings scheinen alle Figuren in ihrem eigenen kleinen Universum zu leben, und selbst wenn das gewollt ist, um zu zeigen, wie wichtig Quentin für die Gruppendynamik war, macht es beim Schauen keinen Spaß.
Margo: „We’re going to Endgame this shit.“
Eliot: „When did you have time to see Endgame?“
Ein Neuanfang für die Serie
Die fünfte Staffel stellt in vielerlei Hinsicht einen Neuanfang für die Serie dar. Denn das letzte Finale bedeutete nicht nur den Tod der stillschweigenden Hauptfigur. Tatsächlich war es auch das erste Mal, dass wir nicht mit einem Cliffhanger aus einer Staffel gegangen sind. Alle Plots hatten einen mehr oder weniger befriedigenden Abschluss gefunden und lediglich die Probleme in Fillory wurden zaghaft angedeutet.
Dieses Gefühl von Tabula rasa verfestigt sich in „Do something Crazy“ sogar noch, denn nachdem es immer auch darum ging, dass Magie etwas Seltenes und Besonderes ist, gibt es nun ein Übermaß davon. Nicht nur etablierte Magier haben damit so ihre Probleme, auch die Zahl derer, die ihre Fähigkeiten neu entdecken, ist dadurch stark gewachsen. Ich muss gestehen, Brakebills war kaum wiederzuerkennen, so überfüllt, wie die Schule nun ist.
Viel Magie bedeutet auch viele Probleme
Das hat auch Konsequenzen für unsere Freunde, allen voran Penny. War er als Traveller zuvor ein Exot, gibt es nun gleich eine Handvoll von Schülern mit der Fähigkeit, per Gedankenkraft zu reisen. Ich war etwas enttäuscht davon, wie wenig Bock Penny darauf zu haben scheint, anderen beizubringen, was er (zum Teil auf die harte Tour) lernen musste. Andererseits war Foggs Trick mit dem Vertrag auch unter seiner Würde. Am Ende besinnt sich Penny darauf, dass diese Art zu Reisen auch ihre schönen Seiten hat. Und ich glaube, es könnte ganz interessant sein, zu sehen, wie er in seine Rolle als Lehrer hineinwächst.
Die andere, die die Probleme von zu viel Magie aus erster Hand erfährt, ist Kady. Sie scheint sich aus der Gruppe nunmehr komplett zurückgezogen zu haben. (Sie ist auch die Einzige, der wir nicht anmerken, dass Quentins Tod ihr Leben in irgendeiner Weise beeinflusst hat.) Stattdessen widmet sie sich ganz den Hedge Witches, die mit so viel Magie offenbar auch nicht wirklich umgehen können und sich dadurch sogar selbst verstümmeln.
Julia: „You know, I have saved the world before. I was an actual Goddess.“
Sir Effingham: „And you are still quite fetching, albeit unmarried.“
Blick nach vorn (oder zurück)
Am wenigsten hat leider mal wieder Julia zu tun, die lediglich Besuch aus Fillory erhält. Sir Effingham ist auf der Suche nach Quentin, damit der die Apokalypse verhindert, und nicht gewillt, die Hilfe einer Frau anzunehmen. (Dieser Witz wird langsam alt, um ehrlich zu sein.)
Alice nimmt unterdessen einen Auftrag der völlig verwaisten Bibliothek an. Es geht darum, eine Art Lexikon zu entzaubern, das die Position jedes Buches in der Bibliothek enthält. Was zunächst wie ein Schritt nach vorn aussieht, ist in Wirklichkeit nichts als eine Methode, um an Quentins Lebensbuch zu gelangen. Nach allem, was Alice schon erlebt und durchgemacht hat, frage ich mich eigentlich nur eines: Wie kann sie so dumm sein, zu glauben, dass ihr Vorhaben funktionieren wird?
Zurück in die Zukunft
Zu guter Letzt ist da noch Fillory, das durch die viele Magie mal eben dreihundert Jahre in die Zukunft gesprungen ist. Eliot und Margo erfahren, dass der Dark King durch „The Great Unshackling“ an die Macht kam und Fen und Josh hinrichten ließ. Margo sucht daraufhin den sogenannten Clock Dwarf auf, der ihr allerdings auch nicht helfen kann. Am Ende ist dieser Part vor allem deshalb frustrierend, weil Eliot und Margo in ihrer Beziehung offenbar wieder ganz am Anfang stehen und nicht ernsthaft miteinander reden können. Ich hätte gerne gesehen, wie speziell Eliot mit Quentins Tod umgeht, aber er ist lediglich in alte Verhaltensmuster zurückgefallen und betäubt seinen Schmerz mit Drogen und Alkohol.
Do some crazy Notes
• Julia und Penny sind immer noch ein Paar, aber besondere Verbundenheit strahlen die beiden ehrlicherweise nicht aus.
• Eliot behauptet, dass er sich an nichts aus der Zeit erinnern kann, als er vom Monster in seinem eigenen Verstand gefangengehalten wurde. Das ist natürlich eine offensichtliche Lüge, und ich hoffe sehr, die Serie nimmt sich dieser Sache noch an.
• Fogg hat in der Zwischenzeit mit dem Trinken aufgehört – ist dadurch aber auch kein bisschen netter geworden.
3 von 5 Bananen, die ins Zentrum der Welt rutschen.