„What I can’t understand is why he didn’t come after me first. Why didn’t that thing kill me in the tunnel the other night?“
Philo glaubt, dass sein Vater der Mörder sein muss. Die Beziehung zwischen Imogen und Agreus wird intimer. Spoiler!
There must be a limit to what he can ask of you!
Philo wird ins Gefängnis gesperrt und von seinen früheren Kollegen wie der letzte Dreck behandelt. Portia, die ein schlechtes Gewissen hat, weil sie Philo in solche Schwierigkeiten gebracht hat, gibt zu Protokoll, dass sie gelogen hat. Doch Philo hat genug davon, seine Identität zu verleugnen, und wird kurz darauf fortgebracht – zu Kanzler Breakspear. Ezra verhandelt derweil mit Agreus, um Imogen von ihren Pflichten zu entbinden. Doch die geht daraufhin von sich aus zu dem Puyoc.
Viele Momente, doch keine Handlung
Mit nur noch einer verbleibenden Folge in dieser Staffel, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass „Carnival Row“ ein bisschen den Fokus verloren hat. Abgesehen von einzelnen Momenten, die die Geschichte immer wieder auf den Kopf stellen, passiert eigentlich nicht sehr viel in „The World to come“. Ganz sicher fühlt es sich nicht so an, als stünden wie kurz vorm Finale! Klar ist, dass sich die Serie die Auflösung zumindest einiger Plots wohl für die zweite Staffel aufsparen wird – andernfalls dürfte die letzte Folge ziemlich vollgepackt sein.
Vignette: „You did your mother proud back there.“
Philo: „I just wish I could have given her justice. I was getting so close. I always wondered who my father was. If he was soldier, a poet. Now I know he was just a piece of shit.“
Vignette: „You think it was your father who did these killings?“
Philo: „It’s the only thing that makes sense.“
Ist der Vater auch der Mörder?
Die Frage, die uns natürlich alle beschäftigt, lautet: Ist Absalom Breakspear Philos Vater? Es klingt ein wenig konstruiert, da wir ihn bislang zu wenig kennen, um etwas Substanzielles über seinen Charakter sagen zu können. Sicher, im Parlament vertritt er eine gemäßigte Position gegenüber den Fae, aber ist er ihnen gegenüber so positiv eingestellt, dass er eine Affäre mit einer Faerie haben würde? Es ist ein bisschen traurig, dass wir das an diesem Punkt der Geschichte nicht beantworten können.
Die andere, nicht zwangsläufig damit zusammenhängende Frage, lautet: Ist Philos Vater für die Morde verantwortlich? Philo hält es für die einzig mögliche Erklärung. Dass er eigentlich hinter seinem Sohn her ist und die Lebern der Opfer brauchte, um seine Spur aufzunehmen. Das klingt alles ganz logisch, entbehrt letzten Endes aber eines Motivs. Wieso sollte sein eigener Vater Philo töten wollen? Ich jedenfalls bleibe skeptisch, ob sein Vater und der Meister des Darkasher ein und dieselbe Person sind. (Dennoch ist Breakspear vermutlich zumindest eines davon.)
Vignette bleibt weiter im Hintergrund
Über Vignette können wir an dieser Stelle zum dritten Mal in Folge eigentlich schweigen. Und das ist womöglich sogar die größte Schwäche von „Carnival Row“. Es ist schmerzhaft offensichtlich, dass die Autoren nur diese wunderbar romantische Vorstellung einer Faerie hatten, die sich in einen Soldaten verliebt. Über dieses recht dürftige Konzept ist die Figur jedoch nie hinausgewachsen, weshalb Vignette aktuell praktisch nur als Stichwortgeberin fungiert. Das wäre lustig, wenn man nicht Cara Delevingne in der Rolle hätte, die in ihren rar gesäten Momenten glänzt, ansonsten aber völlig unterfordert ist.
Imogen: „Maybe he’s not a demon after all.“
Agreus: „But those horns. What else could he be?“
Imogen: „A rescuer.“
Agreus: „From what?“
Imogen: „The ordinary.“
Eine Liebesgeschichte auf Speed
Erzählerisch den größten Raum nimmt stattdessen eine andere Liebesgeschichte ein. Indem Ezra versucht, Imogens Freiheit, sich mit Agreus zu treffen, einzuschränken, treibt er sie endgültig in seine Arme. Denn während er die Beziehungen zu dem Puyoc rein transaktional betrachtet, ist ihm völlig entgangen, dass Imogen längst andere Gefühle für ihn entwickelt hat.
Auch wenn ich von Anfang an vermutet habe, dass sich die Story in diese Richtung entwickeln wird, bin ich doch etwas enttäuscht, dass sie so schnell in der körperlichen Vereinigung endet. Vielleicht muss man das in Relation sehen, bei nur acht Folgen pro Staffel muss vieles einfach schneller gehen. Andererseits schwächt es in meinen Augen die Aussage, denn ging es zuvor darum, dass zwei Kulturen einander verstehen und schätzen lernen, ist es auf einen Schlag simple animalische Anziehung.
The Notes to come
• Ach ja, Jonah und Sophie treiben’s auch miteinander – in der Kutsche. Der Kutscher auf seinem Bock tat mir in dem Moment wirklich leid.
• Tourmaline versucht, Vignette aus dem Gefängnis zu holen. Wenn sie wüsste, dass ihre Liebste längst schon wieder Philo schöne Augen macht!
• Ungeachtet meiner Probleme mit dem Sex zwischen Imogen und Agreus: Die Szene, wo sie sich aus gefühlt hundert Lagen Kleidung befreien, ist sehr schön.
3 von 5 elektrisch betriebenen Bananen.