„Is everything Romulans do a secret?“
Picard versucht, mehr über Dahj herauszufinden, und erfährt so von der Romulanischen Geheimorganisation Zhad Vash. Spoiler!
I never really cared for science fiction
Picard und Laris untersuchen Dahjs Apartment, finden aber keine Spuren des Kampfes mehr. Laris und Zhaban erzählen Picard in dem Zusammenhang von den Zhad Vash, einer noch viel älteren und geheimeren Organisation der Romulaner als der Tal Shiar. Diese Zhad Vash verabscheuen jede Form künstlichen Lebens und könnten hinter dem Mord an Dahj stecken. Um ihre Schwester zu retten, muss Picard ein Schiff und eine Crew auftreiben, was sich nach seinem Fernsehauftritt als Herausforderung erweist.
Zu viele Informationen in zu kurzer Zeit
Ich will nicht lügen, im Vergleich zur ersten Folge fällt „Maps and Legends“ doch deutlich ab. Das hängt vor allem damit zusammen, dass uns extrem viele Informationen innerhalb kürzester Zeit vermittelt werden sollen, es gleichzeitig aber keine echte Handlung oder Dramaturgie gibt. So sehr ich es begrüße, dass „Star Trek: Picard“ ganz gemütlich wöchentlich ausgestrahlt wird, könnte sich gerade das als Stolperstein erweisen. Der Presse wurden vorab die ersten drei Folgen zur Verfügung gestellt, und ich nehme stark an, dass der Spannungsbogen hier rückblickend sehr viel mehr Sinn ergeben wird.
Pincus: „Good morning, plastic people.“
Synths: „Good morning, Mr. Pincus.“
Der Aufstand der Androiden
Die Folge beginnt jedenfalls mit einem Rückblick zum „First Contact Day“ des Jahres 2385 – gleichzeitig auch der Tag der Katastrophe auf dem Mars. Es ist nunmehr allzu offensichtlich, dass die Androiden mitnichten von sich aus gehandelt haben, sondern F8 kurz vorher irgendeine Übertragung erhalten hat. Die große Frage lautet natürlich: Von wem? Nach allem, was wir bisher gehört haben, sind die Romulaner mit ihrem Hass auf Synths fast zu naheliegend Zumal sie zu dem Zeitpunkt eigentlich keinen Grund hatten, sich gegen die Föderation zu wenden, während die ihnen gerade hilft. Ich werde darauf gleich noch einmal zurückkommen.
Zuvor möchte ich allerdings noch auf Asimovs Robotergesetze hinweisen, da Dr. Jurati sicher nicht ganz zufällig nach gerade diesem Buch gegriffen hat. Die Gesetze sind bekannt: 1. Ein Roboter darf keinem Menschen schaden. 2. Er muss jeden Befehl eines Menschen befolgen, sofern er nicht gegen die erste Regel verstößt. 3. Er muss sich selbst schützen, sofern er damit nicht die ersten beiden Regeln verletzt. F8 hat gegen sämtliche Regeln verstoßen, und wie das möglich war, ist das eigentliche Rätsel.
Der Feind in den eigenen Reihen
Um aber auf die Frage nach den Verantwortlichen zurückzukommen: Wir lernen in „Maps and Legends“ auch Commodore Oh kennen, eine vulkanische Sicherheitsoffizierin, von der wir vermuten können, dass sie in Wirklichkeit eine Romulanerin ist. Und zum Zhad Vash gehört. Sie und Lieutenant Rizzo stecken hinter dem Tod von Dahj. Rizzo wurde operativ verändert, um wie ein Mensch auszusehen, ist aber eindeutig eine Romulanerin, da wir später erfahren, dass Narek ihr Bruder ist. Narek wiederum verfolgt bei Soji eine andere Strategie, was zu Spannungen zwischen den Geschwistern führt. Anscheinend geht es darum, den Standort weiterer „Abscheulichkeiten“ zu erfahren, was bei Dahj ja gründlich misslungen ist. Das alles ist noch ziemlich wirr und undurchsichtig, läuft aber darauf hinaus, dass der Zhad Vash die Sternenflotte längst unterwandert hat.
Laris: „No one but the Tal Shiar could ever protect you – against the Tal Shiar.“
Zhaban: „She’s not wrong. You can’t go without us.“
Laris: „Idiot! He cannot go at all. He’s only safe here.“
Was interessiert die Romulaner an den Borg?
Was uns aber auch direkt zu den Romulanern führt. Es stellt sich heraus, dass sie den Borg-Kubus, den wir schon letzte Woche gesehen haben, ausschlachten. Schwer zu sagen, ob die Technologie das vordergründige Ziel des Unternehmens ist oder die „Befreiung“ der Borg. Bei der spielt Soji offenbar eine wichtige Rolle, auch wenn nicht ganz klar geworden ist, wie die eigentlich aussieht. Für die Romulaner scheint das eher eine Pflichtübung zu sein, die Ärztin jedenfalls wirkte eher angewidert von ihrer Arbeit. Interessant ist das aber auch deshalb, weil wir nun ja wissen, dass sich die Romulaner nicht für künstliches Leben interessieren. Was also bringt sie dazu, sich ausgerechnet mit den Borg zu beschäftigen?
Notes and Legends
• Ich kenn mich nicht genug mit Computern aus, um die Bedeutung des Namens F8 zu verstehen (irgendwas mit abgesichertem Modus?), aber man kann es auch „Fate“ lesen, also „Schicksal“.
• Das ist mir so in der letzten Folge nicht klar geworden, aber Dahj wusste offenbar, dass sie eine Zwillingsschwester hat, und hatte auch Kontakt zu ihr. Und angesichts dessen, dass die beiden eigentlich erst drei Jahre alt sind, frage ich mich umso mehr, was es mit ihrer „Mutter“ auf sich hat.
• Picard hat echt Nerven, die Sternenflotte um ein Schiff zu bitten, nachdem er sie gerade öffentlich niedergemacht hat. Seine Überraschung jedenfalls fand ich absurd, was hat er denn erwartet?
• Die Liebe zum Detail in der Serie ist eine Schau. Schild im Borg-Kubus: „This facility has gone 5843 days without an assimilation.“
3 ½ von 5 geheimniskrämerischen Bananen.
Zu deiner Frage mit Dahjs und Sojis Mutter … Ich fand es sogar recht offensichtlich, dass ihr Bild im Hologramm künstlich erzeugt wird. Es gibt so eine Art Glitch, so ein Zucken in ihrem Abbild, kurz bevor sie darauf drängt, dass Dahj zu Picard zurückkehren muss. Als würde da was neu berechnet.
Wirkte auf mich jedenfalls sehr synthetisch.
Das F8 auch Fate sein kann, ist sehr poetisch. Immerhin ändert er auch das Schicksal seiner Androidengenossen auf allen Welten. Sich vorzustellen, wie unbescholtene, fleißige Androidenhelfer überall zwangsweise stillgelegt werden, ist wirklich traurig. Und unfair. Als gäb es keine durchgeknallten, humanoiden Attentäter. Nur würde man da nie von wenigen auf alle schließen.
Dass es sich um ein Hologramm handelt, war zu dem Zeitpunkt auch meine Vermutung. Inzwischen wissen wir ja mehr. 😉