„I don’t want your fear, I want your love. If you can’t love me, who can?“
Kira und Bashir stranden versehentlich im Spiegeluniversum und geraten dort unversehens zwischen die Fronten. Spoiler!
What do you care about Terrans‘ freedom?
Bei der Rückkehr aus dem Gamma-Quadranten wird das Shuttle von Kira und Bashir beschädigt, wodurch sie plötzlich im Spiegeluniversum landen. Während Bashir als Terraner zur Zwangsarbeit auf Terok Nor verdonnert wird, frisst die Intendantin einen Narren an ihrem Ebenbild Kira. Die aber plant mit Bashir und einem desillusionierten O’Brien bereits die Flucht, während Garak einen Mordanschlag auf die Intendantin vorbereitet.
Durch den Spiegel
Hach ja, das gute alte Spiegeluniversum. Ich glaube, man liebt es oder man hasst es. Während ich zwar grundsätzlich zu denen gehöre, die es reizvoll finden, bekannte Charaktere in neuen Konstellationen und Rollen zu erleben, gehört „Crossover“ nicht unbedingt zu den Highlights in diesem Bereich. Nana Visitor hat sichtlich Spaß als selbstverliebte Intendantin, darüber hinaus jedoch bietet das Setting leider nur wenige Möglichkeiten.
Garak: „She’ll never let you leave, you know. Can’t you tell? She is in love.“
Kira: „What’re you talking about?“
Garak: „In love with you, my dear. She’s all atwitter about you, can’t talk about anyone else. You’re the perfect gift for the girl who has everything. She’s taken you into her heart, like a Drathan puppy lig left on her doorstep. Who else could she share her deepest secrets with, tell her troubles to, trust with her life?“
Zwei Seiten derselben Münze
Darüber, wie sich die Geschichte des Spiegeluniversums seit „Mirror, Mirror“ aus der Originalserie weiterentwickelt hat, ließe sich vermutlich trefflich streiten. Interessanter ist in meinen Augen jedoch die Psychologie der Figuren, die Art und Weise, wie sich gleiche Charakterzüge auf andere Weise äußern.
Die Intendantin ist dafür ein gutes Beispiel. Sie und Kira sind sich in Essenz sehr ähnlich, sie wollen beide ein starkes und unabhängiges Bajor. Und sie sind bereit, dafür zu kämpfen, obwohl sie Gewalt an sich verabscheuen. So viel erfahren wir bereits während ihres ersten Gesprächs, bei dem unsere Kira ihr Spiegelbild entsprechend zu manipulieren versucht.
Der entscheidende Unterschied ist ihr Umfeld. Kira hat ein starkes Netz aus Freunden, auf die sie sich verlassen kann – und die dazu beigetragen haben, dass sie im vergangenen Jahr emotional wachsen konnte. Die Intendantin hingegen steht allein an der Spitze und ist nur von Leuten umgeben, die ihr nach dem Leben trachten. Es braucht nicht viel Fantasie, um zu sehen, wieso sie so ist, wie sie ist.
„This man is a doctor where he comes from. And there’s an O’Brien there just like me, except he’s some kind of high up Chief of Operations. They’re Terrans. Can you believe that? Maybe it’s a fairy tale he made up, but it made me start thinking how each of us might have turned out if history had been just a little different. I wanted him to take me with him because whatever it’s like where he’s from, it’s got to be better than this. There’s got to be something better than this.“
Alte Bekannte
Odo wiederum tut auch hier das, was er am besten kann: Er sorgt für Ordnung. Es ist ganz interessant, dass es für ihn niemals eine Rolle zu spielen scheint, für wen er arbeitet, solange die Arbeit als solche seinem Wesen entspricht.
Auch Sisko passt sich an, um für sich und seine Leute das Beste herauszuholen, ein Wesenszug, der ihn mit unserem Sisko verbindet. Im Grunde haben wir jedoch zu wenig von ihm gesehen, um ihn wirklich einschätzen zu können – leider auch ein Problem dieser Folge, die mehr Zeit benötigt hätte, um ihre Geschichte angemessen erzählen zu können.
O’Brien schließlich entspricht am ehesten seinem Gegenpart in unserem Universum. Er tut, was er kann, um zu überleben, aber er ist zugänglich für Hoffnung. Die Vorstellung, dass es ein Universum gibt, in dem die Terraner nicht unterdrückt werden, in dem er seine Fähigkeiten sinnbringend nutzen kann, die muss ihn ansprechen.
Notes crossing
• Oh, ich glaube, Kira hat das schon richtig interpretiert, Bashir hat wirklich versucht, mit ihr zu flirten. Der Mann ist einfach unglaublich!
• Dass Odo extra eine Reihe von „Rules of Obedience“ entwickelt hat, ist so typisch für ihn. Ich frage mich, ob er in unserem Universum etwas ähnliches für seine Arbeit hat.
• Okay, lasst es uns offen sagen: Dass die Beschädigung am Shuttle ausreicht, um denselben Weg durchs Wurmloch zurück in ihr eigenes Universum zu nehmen, ist schon reichlich hanebüchen.
3 von 5 gespiegelten Bananen.