„As long as the knowledge exists, there’s a danger it may be used. That’s a risk we refuse to live with.“
Bashir und O’Brien werden bei der Entsorgung einer biologischen Waffe vermeintlich getötet. Spoiler!
Don’t worry, Chief, I’m gonna get you home
Bashir und O’Brien helfen den T’Lani und Kellerun dabei, eine Biowaffe zu vernichten. Da es den beiden Völkern aber nicht reicht, nur die Waffe aus der Welt zu schaffen, töten sie auch sämtliche beteiligten Wissenschaftler. Bashir und O’Brien können zwar entkommen, jedoch wird der Ingenieur dabei infiziert. Während sie in einem Versteck darauf warten, von Sisko gerettet zu werden, wird der darüber in Kenntnis gesetzt, dass seine zwei Offiziere bei einem Unfall gestorben sind. Nur Keiko glaubt in der Aufzeichnung des Unglücks einen Fehler zu entdecken.
Gewalt, um Gewalt zu beenden
„Armageddon Game“ beginnt wie so viele Geschichten im „Star Trek“-Universum mit dem hoffnungsvollen Aufbruch einer von Krieg gebeutelten Welt in eine strahlende Zukunft als Teil der Föderation. Doch das Ende eines Krieges heißt eben nicht zwangsläufig, dass die Kultur auch sämtliche Eigenschaften hinter sich gelassen hat, die einst zu den Auseinandersetzungen geführt haben.
Es ist reine Utopie, den Charakter eines Volkes über Nacht ändern zu wollen, und das betrifft ganz besonders die Soldaten, die diesen Krieg ausgefochten haben. Während also die Wissenschaftler mehr als dankbar für die Hilfe sind, sieht das Militär in Bashir und O’Brien nichts als zwei weitere Mitwisser. Dass den T’Lani und Kellerun nur einfällt, Gewalt anzuwenden, um die Gewalt zu beenden, zeigt, wie weit der Weg ist, den diese Welt noch zu gehen hat.
„Listen to me, Julian. You’re always talking about adventure. Ha, adventure! Marriage is the greatest adventure of them all. It’s filled with pitfalls and setbacks and mistakes, but it’s a journey worth taking because you take it together. I know Keiko’s been unhappy about us coming to the station. We still argue about it. But that’s all right, because at the end of the day, we both know we love each other.“
Die Ehe ist das Abenteuer
Als großer Fan des Gespanns Bashir/O’Brien war diese Folge natürlich ein echtes Highlight, und insbesondere ihre Gespräche über Liebe und Ehe zeigen, wie spannend es sein kann, zwei so ungleiche Charaktere zusammenzubringen. Bashir ist das ganze Gegenteil von O’Brien, er sucht das Abenteuer und scheut langfristige Bindungen, weil er im Grunde seines Herzens glaubt, dass er damit eine Freiheit aufgibt, die er vermutlich selbst nicht einmal richtig zu benennen weiß.
O’Brien auf der anderen Seite weiß, dass er überhaupt nichts aufgeben musste. Niemand, auch nicht Keiko, verbietet ihm, andere Frauen anzusehen, wie Bashir andeutet. Aber er hat gar nicht das Bedürfnis, das ist der entscheidende Punkt – und das, was Bashir in seiner Jugend nicht versteht. Die Ehe selbst ist das Abenteuer, und um ehrlich zu sein, die Serie verdient sehr viel mehr Anerkennung dafür, dass sie das thematisiert. Gerade in diesem Genre wird viel zu oft das einsame Heldentum hochstilisiert.
O’Brien: „You know … I wouldn’t mind a cup of coffee right now.“
Keiko: „Miles, you never drink coffee in the afternoon.“
O’Brien: „Sure I do!“
Keiko: „You do?“
Der Instinkt einer Ehefrau
Die Tatsache, dass sich Keikos Anhaltspunkt – die Tasse Kaffee am Nachmittag – am Ende als null und nichtig erweist, habe ich damals beim ersten Sehen noch als reichlich lahmen Gag empfunden, der der Geschichte einen irgendwie besonderen Kniff geben sollte. Das hat sie allerdings gar nicht nötig, stattdessen ist es ein Beweis dafür, dass Keikos Instinkt richtig war – und zwar unabhängig davon, was genau sie in dieser Aufzeichnung als verkehrt empfunden hat. Es ist Sisko wirklich sehr hoch anzurechnen, dass er ihr Gefühl nicht eine Sekunde in Frage stellt, sondern sofort aufbricht, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Argameddon Notes
• Bashir hat Dax seine Tagebücher aus der Studienzeit überlassen, wie schräg. (Im Hinblick auf spätere Enthüllungen rund um Bashir frage ich mich aber auch, ob das so klug war.)
• O’Briens Blick, als Bashir am Ende feststellt, dass jetzt ein Band zwischen ihnen existiert, das nicht zerstört werden kann – göttlich!
4 von 5 Bananen, die auch Nachmittags Kaffee trinken.