„Government! They can’t even agree it is a government, so they call it provisional. It’s just another word for powerless.“
Sisko und seine Leute kommen einer Verschwörung auf die Spur, die das Ende für Bajors kurzen Frieden bedeuten könnte. Spoiler!
I’m going to get you back, Major, I promise that to both of us
Da Kira noch kein neuer Posten zugeteilt wurde, nimmt sie das Angebot Vedek Bareils an, etwas Zeit im Kloster zu verbringen. Dort wird sie bald darauf von Mitgliedern des „Circle“ entführt, wodurch sie erfährt, dass Minister Jaro hinter der Organisation steckt. Unterdessen findet Odo zusammen mit seinem neu ernannten Deputy Quark heraus, dass die Waffenlieferungen an den „Circle“ indirekt von den Cardassianern kommen, die Bajor auf diese Weise destabilisieren wollen. Nachdem Sisko und ein Team Kira gerettet haben, erreicht sie die Nachricht, dass alle Nicht-Bajoraner binnen sieben Stunden die Station verlassen sollen.
Gefährliches Machtvakuum
Wer hätte gedacht, dass Politik so spannend sein kann? Es war in meinen Augen stets eine der größten Stärken von „Star Trek“, komplexe Geschichten erzählen zu können, und „The Circle“ ist dafür eines der besten Beispiele. Haben wir im vergangenen Jahr den Eindruck gewonnen, dass Bajor vor allem darunter leidet, dass die Besatzung ein gewaltiges Chaos hinterlassen hat, zeigt sich nun, dass der Kampf um die Macht längst begonnen hat. In der Hinsicht wird sich Politik wohl niemals ändern: jeder nur für seinen eigenen Vorteil.
Winn: „The people need leadership to return to the old values – yours and mine.“
Jaro: „I can think of no one more worthy of being the next Kai than you, Winn. I shall do everything in my power to see that you are.“
Winn: „The Prophets are smiling on you today, Minister.“
Ein Hand wäscht die andere
So gesehen ist die Enthüllung, dass Minister Jaro den „Circle“ leitet, noch die kleinste Überraschung. Auch, dass er sich dafür mit Vedek Winn zusammengetan hat, passt gut, wir haben im Finale der ersten Staffel ja bereits einen guten Eindruck davon bekommen, was sie alles zu tun bereit ist, um Kai zu werden. Ihr Bündnis mit Jaro ist aber spürbar nur eine Zweckgemeinschaft – beide erwarten sich eine Gegenleistung, halten ansonsten aber nur wenig von ihrem Partner. Denkbar schlechte Voraussetzungen für eine dauerhafte Zusammenarbeit.
Die geheimen Drahtzieher
Wesentlich interessanter ist die Verwicklung der Cardassianer in dieses Komplott. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie ein geradezu diebisches Vergnügen dabei empfinden, das auf Bajor hinterlassene Chaos noch zu verstärken. Das Sahnehäubchen aber dürfte zweifellos das Wurmloch sein. Dukat sagte, die Besatzung zu beenden, sei eine politische Entscheidung gewesen – wahrscheinlicher ist, dass schlicht alle wertvollen Ressourcen Bajors geplündert waren. Mit dem Wurmloch hat sich nun eine neue Quelle aufgetan, und zwar eine, deren Wert bislang noch gar nicht klar ist.
Kira: „I’m useless here.“
Bareil: „So?“
Kira: „So? I need to feel useful.“
Bareil: „It might be interesting to explore useless for a while – see how it feels.“
Ein Blick in die Zukunft
Inmitten all des Politdramas nimmt Kira eine unfreiwillige Auszeit im Kloster. Sie ist sichtlich nicht der Typ, der sich zurücklehnt und nichts tut, aber spätestens nach ihrer Erfahrung mit dem „Orb“ ist selbst sie dankbar für etwas Ruhe und Einsamkeit. Der Großteil ihrer Vision scheint die unmittelbare Zukunft zu betreffen, also den „Circle“, aber sie deutet auch eine intime Beziehung mit Bareil an. Dafür spricht vor allem, dass sie auch Teil seiner Visionen ist. Aber geht es hier lediglich um eine Liebesbeziehung, oder ist diese Verbindung auch noch in anderer Hinsicht von Bedeutung?
The circular Note
• Die Szene in Kiras Quartier, wo sich nach und nach all ihre Freunde einfinden, um sich zu verabschieden oder ihrem Unmut über die Versetzung Luft zu machen, gehört mit zum besten, was die Serie zu bieten hat. Das Timing und die Dialoge sind einfach auf den Punkt. Und es zeigt, wie sehr sich die Figuren entwickelt haben.
4 ½ von 5 nutzlosen Bananen im Kloster.