„You lead a godless existence. You have no soul. You reject the guiding hand of Avis. And without belief, there can be no moral code.“
Ed und seine neue Flamme Janel unternehmen eine gemeinsame Spritztour – und werden prompt von den Krill angegriffen. Spoiler!
You feel entitled to educate others but your own worldview is self-defeatingly narrow
Die Beziehung zwischen Ed und der neuen Kartographin Janel Tyler nimmt langsam ernsthafte Züge an, weshalb sie beschließen, einen gemeinsamen Urlaub zu verbringen. Unterwegs werden sie allerdings unvermittelt von den Krill angegriffen, die Eds Kommando-Codes verlangen. Kurz darauf gibt sich Janel als die Krill Teleya zu erkennen, die den ganzen Aufwand nur betrieben hat, um sich an ihm zu rächen. Als ihr Schiff angegriffen wird, müssen die beiden plötzlich zusammenarbeiten, um zu überleben.
Besser gut geklaut als schlecht selbst ausgedacht?
Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich nicht weiß, ob ich MacFarlanes Schachzug mit Lt. Tyler lustig oder nachlässig finden soll. Vor allem angesichts der Tatsache, dass viele „The Orville“-Fans geradezu aggressiv „Star Trek: Discovery“ bashen, bin ich doch einigermaßen irritiert, wie immer noch Leute behaupten können, „The Orville“ sei so viel origineller. Immerhin, MacFarlane selbst scheint sich der Ironie durchaus bewusst zu sein. Anders ist wohl nicht zu erklären, warum die veränderte Krill den Namen Tyler trägt – ganz offensichtlich in Anlehnung an den Voq/Tyler-Plot bei „Star Trek: Discovery“.
Teleya: „Lt. Tyler was designed to be the ideal Union officer and the perfect lure.“
Ed: „Well done.“
Teleya: „It was not difficult. You are simplistic and easily manipulated.“
Der Geschichte fehlt es schlicht an Zeit
„Nothing left on Earth excepting Fishes“ hat aber ein ganz anderes Problem, und das nennt sich Timing. Janel wurde uns erst vor drei Folgen vorgestellt, war in den letzten beiden dann aber nicht ein einziges Mal zu sehen. Dass sie in einer Liebesbeziehung mit Ed ist, noch dazu im fortgeschrittenen Stadium, kommt somit völlig überraschend. Es ist nicht mal ansatzweise möglich, die Tragik der Geschichte zu erfassen, weil wir gefühlte fünf Minuten dieser Beziehung gesehen haben (in der sie über Dinge reden, die sie gemeinsam getan haben), bevor Janel sich auch schon als Teleya zu erkennen gibt.
Verbündete wider Willen
Was folgt, ist eine Abwandlung des klassischen „Star Trek“-Plots, in dem Vertreter zweier verfeindeter Spezies durch äußere Umstände dazu gezwungen sind, zusammenzuarbeiten. Das vielleicht Interessanteste hier ist, dass Ed und Teleya darüber keinen gemeinsamen Konsens finden. Beide sind sie überzeugt davon, dass ihre Meinung die einzig richtige ist.
Während Ed sich für moralisch überlegen hält, weil er Teleya am Ende einen Vertrauensvorschuss gibt und sie freilässt, bleibt sie scheinbar bei ihrer Ansicht, dass alle Nicht-Krill seelenlose Tiere sind. (Ich sage hier bewusst „scheinbar“, weil ich davon ausgehe, dass wir Teleya nicht zum letzten Mal gesehen haben und das Erlebnis am Ende doch irgendeinen Effekt auf sie haben wird. In guter alter „Star Trek“-Manier wahrscheinlich sogar auf die gesamte Gesellschaft der Krill.)
Teleya: „If you believe releasing me will somehow improve relations between our people, you are indulging another fantasy.“
Ed: „Defect of my species. We never give up hope.“
Malloy sucht neue Herausforderungen
In einer Nebenhandlung möchte Malloy dem Alltagstrott entkommen und die Karriereleiter hinaufklettern. Das Ganze ist freilich von vornherein als Comic Relief erkennbar, denn der Mann entspricht wirklich in gar keiner Weise dem Profil des verantwortungsbewussten Commanders. Immerhin, die „Orville“-Variante des Kobayashi-Maru-Tests ist ziemlich amüsant – und vor allem Malloys überaus kreative Versuche, ihn zu bestehen.
Nothing left on Earth excepting Notes
• Tharls Tage scheinen gezählt zu sein, Kelly sucht bereits einen dauerhaften Ersatz für Alara.
• Ed hat so was von kein Glück in der Liebe, ich wäre nicht überrascht, wenn er nach dieser Geschichte beschließt, erst mal abstinent zu bleiben.
2 ½ von 5 seelenlosen Bananen.
Ich glaube, wir können festhalten, dass mir alle Folgen, die du nicht magst, grundsätzlich gefallen und umgekehrt.
Ich fands toll, „Enemy Mine“ in a nutshell, natürlich, weil die Sendezeit einer Folge begrenzt ist.
(Falls du mich mit Discovery-Basher meintest, so muss ich korrigieren: Ich mag Disco schon, nur die Protagonisten nicht. Ideenmäßig kanns schon was, weshalb ich hin und hergerissen bin, ob ich es gucken soll, oder nicht.)
Du hast ja schon erkannt, dass Teleya und Tyler dieselbe Darstellerin haben, was daher schon unabsichtlich gespoilert war, was passieren würde. Trotzdem war ich am Ende gerührt, als sie nach Hause geschickt wurde. Mir reicht die Andeutung einer längeren Beziehung, um Eds Gefühle nachvollziehen zu können. [In einer Next Gen Folge durchlebt Picard ein ganzes Leben, und obwohl das auch sehr viel Zeitraffer war, hat das für mich voll funktioniert und mich emotional erwischt. Dagegen -ich kanns nicht lassen- hatten Ash und Michael eine ganze Staffel und trotzdem null Chemie.]
Tja, Ed hat kein Glück in der Liebe. Ich finds schade, denn ich mag ihn wirklich. In Staffel Eins kam er mir oft so unreif vor wie Malloy immer noch ist. Inzwischen ist er ein wirklich guter Captain.
Nein, nein, dich meinte ich nicht, denn du argumentierst ja. Ich rede mehr so von gewissen Podcastern, die es einfach nicht lassen können, in ihren Besprechungen einer gänzlich anderen Serie ständig Kommentare fallen zu lassen, dass „Discovery“ ja der letzte Rotz sei und besser heute als morgen abgesetzt gehört. Auf so was reagier ich allergisch, denn niemand zwingt sie, es zu gucken.
Aber zum Thema: Ich hatte wirklich ein riesiges Problem damit, dass Tyler nur ein Plot-Device war und darüber hinaus nie eine Gelegenheit hatte, dem Zuschauer irgendwie ans Herz zu wachsen. Dadurch hat mich die ganze Story emotional so überhaupt nicht tangiert.
(Und bei Michael und Ash sind wir uns ja einig, das hat nie funktioniert.)