The Orville | Firestorm (1×10)

„We want the clown alive!“


Nachdem die Orville einen Plasmasturm überstanden hat, gehen plötzlich seltsame Dinge auf dem Schiff vor. Spoiler!

Die Orville gerät in einen Plasmasturm, der das Schiff schwer beschädigt und zum Tod eines Crewmitglieds führt, weil Kitan wegen eines Feuers nicht schnell genug reagiert. Ihr erster Impuls ist, vom Dienst zurückzutreten, doch Mercer rät ihr zur Ursachenforschung. Nach einem Gespräch mit ihren Eltern aber beginnen sich an Bord seltsame Vorkommnisse zu häufen, die auf eine fremde Macht hindeuten. Bald schon steht Kitan allein einem offenbar feindlich gesinnten Isaac gegenüber.

Eingangs wollte ich die Folge weit schlechter bewerten, weil es mir wie schlechtes Timing vorkam, dass man direkt nach „Cupid’s Dagger“ schon wieder eine Geschichte erzählt, in der die Crew „besessen“ ist. Dann aber entwickelte sich die Story in eine gänzlich andere und sehr stimmige Richtung, die einen bis fast zum Schluss im Dunkeln lässt, was tatsächlich vorgeht. Die Auflösung fällt im Vergleich dazu etwas schwach aus, aber dafür, dass „The Orville“ eine echte Horrorgeschichte erzählt hat, gibt’s Bonuspunkte.

Seine starke Atmosphäre bezieht „Firestorm“ aus dem Ungewissen. Es war schon gelegentlich Thema von Science-Fiction-Filmen, dass das Universum ein gefährlicher Ort ist, den wir Menschen mit einer reichlich naiven Attitüde bereisen. Auch deshalb war die vermeintlich von einem Alien übernommene Claire das vielleicht effektivste Mittel, um den Horror der Folge zu erzeugen, während beispielsweise der Clown eher amüsant war. Den Vogel schießt dann aber Malloy ab, als er à la „Lost“ fragt: „What if we all died in that plasma storm? And this is actually some kind of purgatory?“

Nach „Command Performance“ ist das außerdem die zweite Folge, die Alara Kitan in den Mittelpunkt stellt, und tatsächlich funktioniert die Geschichte nur, weil wir sie inzwischen besser kennen. Dass es sie im Innersten erschüttert, als sie Lt. Payne nicht retten kann, passt ebenso zu ihr wie die Entscheidung, eine Simulation zu starten, um weitere, bisher unbekannte Schwächen aufzuspüren. Interessant war der kleine Einblick in die Kultur der Xelayan, als sie ihre Eltern anruft, die ihr übelnehmen, dass sie sich für eine militärische Karriere entschieden hat. Denn, wie kurios und gleichzeitig doch wieder sehr treffend für eine Spezies, die Superkräfte besitzt: Auf Kitans Heimatwelt wird höhere Bildung über alles gestellt. (Und täusche ich mich oder haben ihre Eltern sie durch die Blume dumm genannt?)

„There is an alligator in the cargo bay. I successfully crushed it with a chair.“ Ich kann mir nicht helfen, aber die Freundschaft zwischen Malloy und LaMarr erinnert mich total an die von Bashir und O’Brien. (Hach, ich vermisse „Deep Space Nine“.) Sollte es einen beunruhigen, dass es offensichtlich eine Direktive braucht, damit Leute nicht barfuß durch den Maschinenraum laufen? Nett, Kitans Dad wird von niemand Geringerem als Robert Picardo gespielt.

4 ½ von 5 nur simulierten Bananen.

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