Zeit seines Lebens hat der Doctor die Pandorica für einen Mythos gehalten, doch River Song überzeugt ihn von ihrer Existenz und hilft ihm, sie zu finden. Dabei läuft er direkt in eine ausgeklügelte Falle. Achtung, Spoiler!
Angelockt von einer Nachricht River Songs, besuchen der Doctor und Amy sie im England des zehnten Jahrhunderts, wo sie sich als Kleopatra ausgibt. Sie zeigt ihnen ein Gemälde van Goghs, das die explodierende TARDIS und einige Koordinaten zeigt und „The Pandorica opens“ heißt. Zusammen besuchen Sie Stonehenge, worunter sich tatsächlich die für einen Mythos gehaltene Pandorica befindet, in der angeblich das gefährlichste Wesen des Universums gefangen ist. Doch kaum beginnt sie sich zu öffnen, versammeln sich sämtliche Feinde des Doctors im Weltraum.
Eine Folge, die sich definitiv nicht in der virtuosen Weise zusammenfassen lässt, in der sie sich beim Zusehen entfaltet. Denn hier laufen tatsächlich sämtliche Fäden der Staffel zusammen, zahlreiche Hinweise, die wir gar nicht als solche verstanden haben, gewinnen plötzlich an Bedeutung, und sogar einigen Figuren aus vorherigen Folgen wird ein kurzer Auftritt gewährt. Daneben aber ist es vor allem dieses Gefühl absoluter Ausweglosigkeit, mit dem die Folge endet, die sie so überaus stark macht.
Neu ist, dass einmal nicht der Doctor es ist, der die Vernichtung der Welt verhindert. Im Gegenteil, seine Feinde haben sich zu einer einmaligen Allianz zusammengetan, weil die Explosion der TARDIS die Existenz eines jeden einzelnen von ihnen bedroht. Leider sitzen sie dem großen Irrtum auf, dass der Doctor der Einzige ist, der die TARDIS fliegen kann. Und so sperren sie am Ende den einen Mann in die Pandorica, der das Unglück vielleicht sogar noch verhindern könnte, während River Song in der TARDIS festsitzt und ihre bevorstehende Zerstörung nicht mehr verhindern kann. Was kann sie jetzt noch retten?
Beinahe noch tragischer als dieser große Plot ist die kleine Geschichte um Rory den Römer. Es war allzu auffällig, dass er plötzlich wieder auftaucht, aber der Doctor ist verständlicherweise zu beschäftigt, um das ernsthaft zu hinterfragen, und so tut er es als eines der unerklärlichen Wunder des Universums ab. Die traurige Wahrheit aber ist, es war niemals wirklich Rory, sondern nur eine verdammt gute Kopie von ihm. Und obwohl er sich verzweifelt dagegen wehrt, kommt er am Ende nicht gegen die Macht an, die ihn erschaffen hat und kontrolliert. Kaum vorstellbar, wie es sein muss, sich quasi selbst dabei zuzusehen, wie man seine eigene Verlobte erschießt. Und Amy, die sich schließlich wieder an ihn erinnert, will ihn um nichts auf der Welt noch einmal verlieren, und weigert sich, ihn zu verlassen.
„Does it ever bother you, Amy, that your life doesn’t make any sense?“ Die Falle, die den Doctor zur Pandorica und damit in sein eigenes Gefängnis lockt, ist freilich unglaublich gut vorbereitet. Aber erinnern wir uns, es gab in „Flesh and Stone“ diese eine Szene, bei der ich mir sicher war, dass sie einen Doctor aus der Zukunft zeigte, und in der er sehr vehement darauf bestanden hat, dass sich Amy an etwas aus ihrer Kindheit erinnert. Amys ganzes Leben scheint sich um den Doctor herum zu biegen, und das macht vielleicht am besten die Epik dieses Plots deutlich. Ich jedenfalls kann es gar nicht erwarten, wie all das in der nächsten Folge aufgedröselt wird. (Und ja, ich vertraue Moffat genug, um sicher zu sein, dass es aufgedröselt wird.)
The Note opens. Mir gefiel die Idee, dass Stonehenge nichts als eine Markierung im Gelände ist, um die Pandorica wiederzufinden. Und River, die den Doctor bittet, dieses eine Mal wegzurennen, das war wirklich herzergreifend. Großartig auch, wie der Doctor zunächst mit Rory spricht, als wäre er nie weg gewesen, und sich dann wundert, dass er irgendwas Offensichtliches übersieht!
4 ½ von 5 Bananen in der Pandorica.