In ferner Zukunft, die Erde ist nur noch ein öder Klumpen im All, da fliegt Großbritannien als riesiges Raumschiff durch die Galaxis. Kaum an Bord, fällt dem Doctor jedoch etwas Seltsames auf: Es gibt keinerlei Vibration, ganz so, als besäße das Schiff gar keine Maschinen. Spoiler voraus!
Während sie friedlich durchs All schweben, begegnet dem Doctor und Amy das „Starship UK“, eine Art Arche, die die Briten wie auch alle anderen Nationen gebaut haben, als die Oberfläche der Erde von Sonneneruptionen zerstört wurde. Doch etwas stimmt nicht an Bord des Schiffes, und während der Doctor herauszufinden versucht, warum es offenbar kein Antriebssystem an Bord gibt (und sie trotzdem fliegen), wird Amy beim Herumschnüffeln erwischt und erfährt durch einen Film, was wirklich vorgeht. Doch wie so viele vor ihr entscheidet sie sich, das Gesehene zu vergessen, weil sie weiß, dass es den Doctor vor eine Entscheidung stellt, die er nicht treffen kann.
Irgendwie habe ich nie verstanden, warum die Kritik an dieser Folge so harsch war. Sicher, gemessen an anderen Moffat-Geschichten ist sie nicht das Hellste aller Lichter, aber noch sind die Eindrücke der vierten Staffel und der Specials frisch – und diesen Vergleich muss „The Beast below“ nicht scheuen. Für mich funktioniert die Story jedenfalls hervorragend, vielleicht auch gerade, weil sie ein wenig überfrachtet ist und so den Eindruck noch verstärkt, dass sehr vieles an Bord des Schiffes vorgeht, was wir nicht verstehen.
Ich glaube, woran wir uns bei all dem erst mal gewöhnen müssen, ist der völlig neue Erzählstil, der in dieser Staffel eingeführt wurde. War „Doctor Who“ zuletzt fast schon reine Science-Fiction mit epischem Anspruch, wirkt nun alles viel kleiner, intimer und märchenhafter. Man könnte auch sagen, es ist wieder eine Serie für Kinder geworden. Die Idee des Sternenwals, der das Weinen der Kinder nicht ertrug und es deshalb auf sich nahm, das Raumschiff der Briten zu tragen, ist vergleichsweise simpel und besitzt eben auch diesen ganz speziellen magischen Zug, der Kinder anspricht. Gleichzeitig sind es natürlich auch die bösen Erwachsenen, die meinen, sie müssten den Wal quälen, damit er seiner Aufgabe nachkommt. Es ist eine naive Sicht auf das Universum, die aber genau deshalb auf emotionaler Ebene gut funktioniert.
Woran man sich hingegen die Zähne ausbeißt, ist die Auflösung der Folge. Ich glaube, ich könnte es sogar noch akzeptieren, dass Amy diese Eingebung hat und deshalb die Parallelen zwischen dem Wal und dem Doctor sieht. Aber ich komme irgendwie nicht damit klar, dass der Doctor sie nicht sieht. Er hatte haargenau dieselben Informationen wie sie, und diese Lösung lässt Amy nicht etwas schlau erscheinen, sondern im Gegenteil den Doctor dumm. Was nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass ich die Szene liebe, in der er komplett die Beherrschung verliert und sie anblafft: „Nobody talk to me. Nobody human has anything to say to me today!“ Matt Smith ist großartig als Doctor.
The Notes below. „Sorry, checking all the water in this area. There’s an escaped fish.“ Ich kann mich täuschen, aber würde selbst das Reiten auf einem Wal nicht wenigstens ein paar Vibrationen verursachen, die man dann im Wasserglas sähe? Liz 10 war okay, aber aus dem Charakter hätte man vermutlich mehr machen können. Ebenso aus den Smilern, die für sich genommen schon gruselig genug sind. Hab ich das richtig verstanden, wer protestiert, wird an den Wal verfüttert? Wow, Demokratie! Hach, die Szene im Maul des Wals war in jeder Hinsicht perfekt. Nur, wieso landen sie nicht im All, als er sie auskotzt?
4 von 5 Bananen im Wasserglas.