12 Magische Mottos | Fenster & Fassaden

Die Qualität von Städten und Plätzen läßt sich am Reißbrett entwerfen, ihre Schönheit kommt durch die Zeit.
(Renzo Piano)


Ich gebe zu, ich war anfangs nicht glücklich über das Thema. Allein schon das Wort „Fassade“ klingt nach Verschleierungstaktik, nach dem Versuch, etwas nach außen hin schön erscheinen zu lassen, das im Inneren vielleicht schon verrottet. Ich dachte auch daran, dass ich zu den Menschen gehöre, die unreflektiert hübsche Architektur fotografieren und sich an ihrer Gleichmäßigkeit erfreuen, an ihrer vom Leben unbeeindruckten Glattheit. Ganze Ordner voller Urlaubsbilder könnte ich euch hier präsentieren, aber es wäre eben nur das: Oberfläche. Nett anzusehen, nichtssagend.

Ich grub tiefer. Und fand schließlich inmitten all der schönen Architektur, die ich mit viel Hingabe für die perfekte Komposition fotografiert hatte, einige Schnappschüsse, die eine Geschichte erzählen wollen. Momente, in denen mich ein Anblick berührt hat, in denen ich das Gefühl hatte, tatsächlich etwas vom Leben eines Bauwerks zu sehen. Es sind rohe Bilder, die ohne ästhetischen Anspruch entstanden.

Von oben nach unten und von links nach rechts: Eine Ruine auf einem Abrissgelände in Muldenstein. Blick aus dem Fenster eines alten Bauernhofs, der heute von Archäologen genutzt wird. Fenster eines stillgelegten Baggers in Ferropolis. Die von Jugendlichen zerstörte Fassade eines Gebäudes in Muldenstein. Letzte Überreste eines ehemals berühmten Warenhauses in Leipzig, der Blechbüchse.

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