„Being a magician has always been, in part, about accruing power. Power over yourself, the elements, the future. The very world that exists around you. But power, as you all know, does not come cheaply.“
Die Ausbildung von Quentin und Julia könnte kaum unterschiedlicher verlaufen, denn wo Brakebills viel Raum für Selbstzweifel und Experimente lässt, forcieren die „Hedgewitches“ schnelle Fortschritte. Spoiler!
Nachdem Julia bei den „Hedgewitches“ aufgenommen wurde, lernt sie schnell und steigt entsprechend schnell auf. Quentin hingegen kämpft in Brakebills noch immer darum, seinen Weg zu finden. Da hilft es nicht, dass Alice das Rätsel um den Tod ihres Bruders Charlie einfach nicht fallenlassen will. Mit Margos Hilfe findet sie seine alte Flamme und erfährt von ihr, dass ihm bei dem Versuch, ihr zu helfen, etwas zugestoßen ist. Alice ist überzeugt, dass Charlie noch lebt, und will ihn befreien.
Eine deutliche Verbesserung gegenüber der letzten Folge, was in erster Linie daran liegt, dass diesmal so viele Plots verfolgt werden, dass eigentlich niemals die Gefahr von Langeweile besteht. Der klare rote Faden fehlt mir bislang, denn vom „Beast“ diese Woche kein Wort. Außerdem weiß ich nicht, ob das gewollt ist, dass Julia und diese ganze Untergrund-Magie um Längen spannender ist als Brakebills.
Der eine Punkt, in dem sich „The Magicians“ für meinen Geschmack ein wenig tapsig anstellt, ist die Beziehung zwischen Quentin und Julia. Okay, ich verstehe schon, dass es darum geht, dass sie auf verschiedenen Seiten stehen, aber wenn zwei Menschen ihr Leben lang beste Freunde waren, wirft man das nicht einfach mal über Nacht weg, Magie hin oder her. Und es ist ausgerechnet Quentin, der doch so was wie die Identifikationsfigur der Serie sein soll, der sich hier ganz fürchterlich irrational verhält. Er tut plötzlich so, als habe er die Weisheit mit Löffeln gefressen, dabei vermute ich fast, dass Julia inzwischen mehr drauf hat als er, was ihn nur so überhaupt nicht interessiert. Und was für ein dummes Argument war das denn eigentlich, als er ihr vorwirft, sie habe immer gewusst, dass er in sie verliebt ist, und müsse deswegen netter zu ihm sein? Das ist so auffallend dämliches Verhalten, dass wir fast annehmen müssen, dass das erzählerische Absicht ist. Sollen wir am Ende gar nicht auf Quentins Seite sein?
Die Jagd nach dem gestohlenen Buch war recht kurzweilig, vor allem gefällt mir die Vorstellung, dass zwei Bände eines Buchs einander immer wiederfinden. (Dass sie einander anschließend bespringen, war hingegen überflüssig bis peinlich.) Wir erfahren außerdem ein neues Wort aus dem „Magicians“-Universum: „Tweaker“. Als solche bezeichnet Eliot die Magier, die wie Julia in irgendwelchen Hinterhöfen ihre Fähigkeiten ausloten. Und das wirft eine interessante Frage auf: In Brakebills muss man sich doch dessen bewusst sein, dass man exakt diesen unerwünschten Untergrund erst schafft, indem man offensichtlich begabte Leute wie Julia ablehnt. Das ist entweder ein Zeichen für gewaltige Überheblichkeit (und aktuell würde das gut zur ganzen Aura der Universität passen, wenn ihr mich fragt), oder aber auch das verfolgt einen Zweck, den wir bislang nur nicht kennen.
Die zwei anderen wichtigen Plots möchte ich nur kurz anreißen, zumal ich sie eher als Eröffnung verstehe. Zum einen findet Alice heraus, dass Charlie tatsächlich noch in irgendeiner Form lebt, allerdings bleibt unklar, warum er sich gegen sie wendet. Entweder war die Geschichte, die seine Freundin erzählt hat, nicht vollständig, oder es ist danach etwas passiert. Für einen kurzen Moment hatte ich sogar die Vermutung, dass das „Beast“ dahintersteckt, dass es sich also gar nicht wirklich um Charlie handelte. Der zweite wichtige Plot ist die Enthüllung, dass Penny ein sogenannter „Traveller“ ist, also jemand, der per Gedankenkraft an jeden Ort reisen kann – auch zwischen den Welten. Und das ist wirklich spannend, weil natürlich immer noch im Raum hängt, dass Fillory tatsächlich existiert. (Abgesehen davon muss ich gestehen, dass ich Penny gerade furchtbar unsympathisch finde.)
Consequences of advanced Notes. Der Dekan ist wieder auf den Beinen und unterrichtet auch wieder. Kam es mir nur so vor oder versucht Marina wirklich, Julia davon zu überzeugen, dass sie auf lange Sicht ohne ihren Freund besser dran ist? Zumindest nutzt Julia am Ende ihre Fähigkeiten, um seine Zweifel zu zerstreuen, und so was endet niemals gut (siehe die Rede über „power“ zu Beginn). Wir kriegen zum ersten Mal eine Zeitangabe! Alice wirft Quentin an den Kopf, dass er vor drei Monaten noch nicht mal wusste, dass Magie wirklich existiert.
3 von 5 durch die Welten reisenden Bananen.