Ein Monat ist vergangen, seit Abbie durch das Tor im Baum verschwunden ist, und noch immer klammert sich Ichabod an die Hoffnung, sie zu finden. Dabei entfremdet er sich zunehmend von Jenny und Joe, findet in Agent Foster aber ganz unerwartet eine neue Verbündete. Achtung, Spoiler!
Einen Monat, nachdem Abbie verschwunden ist, ist Ichabods Leben komplett aus den Fugen. Er geht jedem noch so kleinen Hinweis nach und setzt dabei mehr als einmal gedankenlos sein eigenes Leben aufs Spiel. Sein neuester Versuch, sie aufzuspüren, geht ordentlich nach hinten los, so dass er und Agent Foster einen Dämon jagen müssen, der es auf alle abgesehen hat, die nach Abbie suchen. Derweil verfolgen Jenny und Joe eine andere Spur, die sie zu einer Karte führen soll, die ihnen den Aufenthaltsort von Pandora verrät.
Ich glaube, wenn diese Folge eines gezeigt hat, dann, dass die Serie immer dann am besten funktioniert, wenn sie auf der persönlichen Ebene spielt. Der Plot um die Frau in Weiß, die Ichabod versehentlich befreit, kann fast als Füller bezeichnet werden, denn es geht hier im Wesentlichen doch um die Frage, ob manche Opfer nicht unabwendbar sind, und unter dem Gesichtspunkt funktioniert „One Life“ wirklich hervorragend.
Abbie hat sich geopfert, und mit dieser Tatsache gehen Ichabod und Jenny sehr unterschiedlich um. Ichabod nennt Abbie an einer Stelle seine „better half“, und gerade das ist es wohl, was ihn umtreibt. Er hat das Gefühl, mehr als nur eine gute Freundin verloren zu haben, das Team selbst ist verloren, und er allein „funktioniert“ einfach nicht. Die Flashbacks haben uns diesmal zwar keine nützlichen Hintergrundinformationen geliefert, spiegelten aber recht anschaulich das zugrundeliegende Problem. Ichabod akzeptiert am Ende, dass manche Opfer nötig sind, damit das große Ganze überleben kann. Bei Jenny ist die Sache noch verzwickter, denn sie muss damit leben, dass sich Abbie für sie geopfert hat. Wie gering sie sich selbst und ihr Leben achtet, zeigt sie bei ihrem Ausbruch gegenüber Joe, sie hat das Gefühl, dass sie diesem Opfer nicht gerecht werden kann.
Natürlich hätte all das viel mehr Tiefe, wenn wir nicht jetzt schon wüssten, dass Abbie auf die eine oder andere Weise wiederkommen wird. Dass sie lebt, erfahren wir in den letzten Sekunden der Folge, es läuft also nur auf die Frage hinaus, wird sie sich selbst befreien oder findet Ichabod doch noch einen Weg? Fürs erste jedenfalls ist es ganz interessant zu sehen, wie sich die Gruppendynamik verändert, zumindest Ichabod hat mit Sophie Foster ja einen einigermaßen adäquaten Ersatz gefunden.
Von Pandora und dem Hidden One sehen wir diese Woche noch nicht viel, doch es scheint, es gibt Ärger im Paradies. Er macht sie für den Fehlschlag des Unternehmens verantwortlich und droht ihr ganz offen mit Strafe, sollte der neue Plan auch nicht funktionieren. Und der sieht offenbar so aus, dass sie, wie es Sophie ausdrückt, eine „monster convention“ nach Sleepy Hollow holen. Als hätten unsere Freunde nicht schon genug Ärger mit den Dämonen, die bereits da sind …
„He talks like a Jane Austen novel.“ Ichabod meint es mit dem Motorradfahren wirklich ernst, er ist richtig gut darin! „He looks through his books, walks in the woods, shouts at the sky“ ist eine erstaunlich treffende Analyse von Ichabods Charakter. Hmmm, tiefgefrorene Lasagne – Ichabods Blick nach zu urteilen, lässt der Zauber der Gegenwart langsam nach. Jenny und Joe lieben sich, Hand hoch, wer das nicht hat kommen sehen.
4 ½ von 5 tiefgefrorenen Bananen.