„I’m the nightmare before Christmas.“
Liv wird zur Superheldin, muss aber erkennen, dass ein Alleingang oft nur Schaden anrichtet. Im Midseason-Finale bricht ihre Welt gleich an mehreren Fronten zusammen. Spoiler!
Einer von Seattles Real-Life-Superhelden, The Fog, wird erschlagen aufgefunden. Durch sein Gehirn erfährt Liv, dass er dabei war, ein Team zusammenzustellen, das eine Waffenlieferung von Mr. Boss ausheben sollte. Da Clive kein Interesse an dieser Spur zeigt und viel lieber herausfinden möchte, wer The Fog nun eigentlich getötet hat, zieht sich Liv ihr Superhelden-Outfit an und will die Sache auf eigene Faust erledigen.
Wir hätten es wohl kommen sehen müssen. Mit den vielen dunklen Untertönen, die „iZombie“ in dieser Staffel entwickelt hat, war es nur eine Frage der Zeit, bis alles in sich zusammenbricht. „Cape Town“ macht einen erstaunlich guten Job, die verschiedenen Handlungsfäden zu ihrem jeweiligen Wendepunkt zu führen, und so entlässt uns die Folge mit mehr als nur einem Knall in die Feiertagspause.
Ich glaube, man kann gar nicht überschätzen, wie sehr es Liv aus der Bahn wirft, dass Clive nicht mehr mit ihr zusammenarbeiten möchte. Als die Serie begann, war Liv mehr oder weniger am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen, und die Möglichkeit, mit ihren Visionen Verbrechen aufzuklären, gab ihrer Existenz, ihrem Zombiedasein eine Bedeutung. Ohne diesen Rückhalt steht Liv wieder ganz am Anfang, vielleicht ist es sogar noch schlimmer, weil sie diesen Höhenflug hatte. Ein Teil von mir hofft, dass das nicht sofort in der nächsten Folge aufgelöst wird, weil es einerseits spannend wäre, die psychologischen Auswirkungen dieser Entwicklung zu verfolgen, weil es andererseits der Serie aber auch die Möglichkeit gibt, aus ihrem etablierten Erzählrhythmus auszubrechen.
Ob das nun der richtige Zeitpunkt war, mit Major Schluss zu machen, kann man vermutlich diskutieren. Aber ich kann Liv auch verstehen, denn wenn sein Versuch, sie umzustimmen, eines gezeigt hat, dann, dass er, wie sie es formuliert, immer noch die Frau liebt, die sie einmal war, und ihre jetzige Persönlichkeit allenfalls toleriert. Nur, Liv wird nie wieder so sein, wie sie einmal war. Selbst wenn Ravi eines Tages ein Heilmittel findet (und an der Front sieht es plötzlich auch wieder ganz düster aus), hat sie in den letzten Monaten so viel erlebt, so viele Erfahrungen gesammelt, dass sich auch ihre zugrundeliegende, eigene Persönlichkeit verändert hat. Aber wenn sich das Heilmittel tatsächlich als nur temporär erweist, wird Major das womöglich eher früher als später selbst erfahren.
„You have blood in your hair … is that a bullet hole?“ Liv lässt sich von Blaine drängen, einen Sterbenden in einen Zombie zu verwandeln, weil er angeblich als Einziger weiß, wie sie noch an gestrecktes Utopium herankommen. In Wirklichkeit wollte er nur einen Insider bei Mr. Boss. Wie krass, unter Zombies ist Major mittlerweile als „Boogeyman“ bekannt. Was sind denn „synthetic brains“? So was gibt es? Zombieproblem gelöst!
4 ½ von 5 Superhelden-Bananen.