Die „Family“ erklärt dem Doctor den Krieg und verlangt, dass er sich stellt, weil sie sonst jeden im Dorf töten werden. John Smith kann nicht länger so tun, als stecke nichts hinter seinen Träumen, doch noch lähmt ihn die Angst. Vorsicht vor Spoilern!
Bei der Konfrontation mit der „Family“ gelingt es Martha, die Oberhand zu gewinnen, woraufhin sich alle in der Schule verschanzen und zu den Waffen greifen. Nachdem es beim Kampf zu einem Patt kommt, versucht die „Family“, den Doctor mithilfe seiner TARDIS aus der Reserve zu locken, und der Anblick der Zeitmaschine lässt John Smith erstmals daran zweifeln, dass seine Träume nur Erfindung sind. Als schließlich auch noch die Stadt bombardiert wird, muss er endlich eine Entscheidung treffen.
Der zweite Teil ist ohne Zweifel der stärkere Part der Geschichte, denn bei allem (zum Teil unnötigen) Hin und Her ist der Kern doch der, dass der Doctor und John Smith zwei unterschiedliche Personen sind, die beide eine Daseinsberechtigung haben. Interessant fand ich dabei, dass ich anfangs noch den Doctor in Smith sehen konnte, sobald er aber echter Gefahr ausgesetzt war und eine Entscheidung treffen musste, die über sein eigenes Wohlergehen hinausgeht, war er nur noch ein Häufchen Elend. Es machte den Kontrast umso stärker und erklärt irgendwie auch Joan Redferns Ablehnung am Ende, den Doctor als Companion zu begleiten. Während Martha den Doctor liebt, den furchtlosen Abenteurer, liebte Joan den sanftmütigen John, und der war nicht mehr da, als er da bei ihr im Türrahmen stand. Dieser kleine Dialog, wo sie ihn fragt, ob er sich zurückverwandeln kann, und dann, ob er es tun wird, der spiegelte wunderschön diesen Moment zwischen dem Doctor und Rose im „Children in Need“-Special wieder, als sie ihn ebenfalls fragte, ob er sich zurückverwandeln kann, er aber erklären musste, dass das nicht möglich ist. Diesmal ist es möglich, aber er will es nicht.
Der andere Punkt, der angerissen wird, zumindest bei mir aber den tiefsten Eindruck hinterlassen hat, ist die Fehlbarkeit des Doctors. Es wird am Ende erklärt, dass er vor der „Family“ nicht etwa aus Angst fortgelaufen ist, sondern weil er nachsichtig war und wusste, dass er das bei einer Konfrontation nicht mehr sein könnte. Doch wie Joan herausstellt, die Entscheidung, sich auf der Erde zu verstecken, mitten unter Menschen, die war falsch. Er hat sie dadurch in Gefahr gebracht und schlussendlich sogar den Tod vieler Menschen verursacht. Das ist aber ein Fehler, den sie dem Doctor zuschreibt, nicht John, und deshalb ist es für sie vielleicht auch leichter, die beiden voneinander zu trennen und in dem Wissen weiterzuleben, dass John ebenfalls gestorben ist.
Eine der effektivsten Szenen war der Kampf der Schüler gegen die „Family“ und die Vogelscheuchen, denn sie war wie eine Probe für den kommenden Krieg. Die Jungs waren so offensichtlich nicht bereit dafür, sie hatten Tränen in den Augen, als sie ihre Waffen abfeuerten, und während sie diesmal niemanden getötet haben, weil die Vogelscheuchen am Ende nur Vogelscheuchen waren, werden sie beim nächsten Mal nicht so viel Glück haben. Immerhin, Latimer konnte durch die Taschenuhr den entscheidenden Blick in die Zukunft werfen, der ihm später das Leben rettet. Ein schöner Abschluss für einen Plot, der leider etwas stiefmütterlich behandelt wurde.
The Family of Notes. Welch ein Glück, dass sich John Smith nicht zwischen Joan und Martha entscheiden musste, das hätte nur traurig enden können. Es war so bezeichnend, dass Joan Martha zwar irgendwie die Geschichte glauben kann, dass John Smith ein Alien in Menschenverkleidung ist, aber nicht, dass Martha, eine Frau, Medizin studiert. „You’re this Doctor’s companion. Can’t you help? What exactly do you do for him? Why does he need you?“ Ich glaube, das war das Gemeinste, was er zu Martha sagen konnte, weil, am Ende, welchen Nutzen bringt sie ihm tatsächlich? Etwas unglaubwürdig fand ich, dass die „Family“ es nicht merkt, dass John Smith wieder der Doctor ist, wenngleich es so genial war, wie er „aus Versehen“ diverse Knöpfe drückt, die schließlich ihr Raumschiff sprengen.
4 ½ von 5 fehlbaren Bananen.