In wenigen Tagen beginnt der November, in Schriftstellerkreisen auch als National Novel Writing Month, kurz NaNoWriMo bekannt. Wir schreibenden Menschen tendieren ja zu exzessivem Verhalten, sei es nun das ebenso plötzlich wie leidenschaftlich aufflammende Interesse an tödlichen Giften oder dieser eine Song, der so perfekt zur Hauptfigur passt, dass wir ihn wochenlang zwanzigmal am Tag anhören müssen. Mindestens.
Den NaNoWriMo gibt es bereits seit 1999, als er noch als einmaliges Projekt gedacht war. Ziel war es, innerhalb von dreißig Tagen einen kompletten Roman von mindestens 50.000 Wörtern zu schreiben. Schreibende in aller Welt zeigten sich begeistert, und so finden sich entsprechende Gruppen mittlerweile in nahezu jedem Schreibforum. Für Außenstehende mutet das regelmäßig obsessiv an, und so sollte man vielleicht gelegentlich daran erinnern, dass es dabei gar nicht so sehr darum geht, am Ende des Monats wirklich einen fertigen Roman vorliegen zu haben. Vielmehr sollen Hemmungen überwunden werden, die jeden Autoren von Zeit zu Zeit plagen, und das funktioniert hier durch die Kombination von Zeitdruck und dem gegenseitigen Austausch mit anderen Teilnehmern.
Warum erzähle ich euch das? Nun, wie sich mittlerweile herumgesprochen haben dürfte, arbeite ich an meinem Roman „Dhenari“ bereits seit Anfang des Jahres. (Genau genommen arbeite ich seit etlichen Jahren daran, doch in der jetzigen Fassung habe ich mit dem eigentlichen Schreiben erst 2015 begonnen.) Natürlich kann ich nun also im November nicht mal eben einen neuen Roman aus dem Ärmel schütteln und habe auch gar nicht das Bedürfnis danach. Es trifft sich aber, dass ich bei „Dhenari“ mittlerweile in einem so fortgeschrittenen Stadium bin, dass es ein machbares Unterfangen darstellt, den Roman im November abzuschließen. Vor allem, da ich gerade jetzt zweieinhalb Wochen Urlaub habe.
So also sieht der Plan aus. Wenn der Plot so aufgeht, wie ich mir das überlegt habe (und das ist der Punkt, wo ich doch lieber falls sagen möchte), fehlen mir bis zum Ende noch zwei Kapitel, was ungefähr vierzig Seiten ausmacht. Das ist nicht viel. Es werden anspruchsvolle vierzig Seiten, aber viel ist es nicht. Die Rohfassung im selben Jahr abzuschließen, in dem ich damit begonnen habe, wäre jedenfalls ein Traum, und um mich dem entsprechenden NaNoWriMo-Druck auszusetzen, werde ich auch täglich meine Wortzahl veröffentlichen, gleich hier rechts in der Seitenleiste. Bleibt dran, drückt mir die Daumen und vor allem: Treibt mich an!