Wie es sich für eine gebildete Person wie Martha gehört, nimmt der Doctor sie bei ihrem ersten richtigen Abenteuer mit ins Jahr 1599, um Shakespeare zu treffen. Doch etwas ist faul im Staate … oh, entschuldigt, die vielen Zitate haben mich ganz wirr gemacht. Ich warne wie immer vor Spoilern!
Es ist das Jahr 1599, und der Doctor nimmt Martha mit nach London, um William Shakespeare zu besuchen. Der erweist sich zwar als etwas rüpelhafter als erwartet, doch die Aussicht, mit „Love’s Labour Won“ eines seiner verschollenen Werke zu sehen, entschädigt dafür dann doch. Doch es stellt sich heraus, dass nicht alle Worte darin von Shakespeare stammen, offenbar versuchen ein paar vermeintliche Hexen, ihn dazu zu bringen, mithilfe der Macht der Worte ein Portal zu öffnen.
Es ist Marthas erstes echtes Abenteuer, und ich denke, wir können festhalten, dass sie sich ausgesprochen wacker schlägt. Tatsächlich ist sie von der ersten Sekunde an aufmerksam, stellt wichtige Fragen und versucht wirklich, Zeitreisen und ihre Auswirkungen zu verstehen. Sie erwehrt sich außerdem der kontinuierlichen Avancen von Shakespeare, und das will doch schon was heißen!
„The Shakespeare Code“ ist zumindest eines der besseren Beispiele für Folgen, die sich mit der tatsächlichen Vergangenheit beschäftigen, wenngleich aufmerksame Zuschauer sicher auch hier Ungereimtheiten entdecken werden. Immerhin, „Love’s Labour Won“ wird tatsächlich als eines der verlorenen Werke von Shakespeare gehandelt, wenngleich nicht ausgeschlossen wird, dass es sich dabei lediglich um ein Stück handelt, bei dem später der Titel geändert wurde. Und die Idee, dass Worte Macht haben, hat mich als Autorin natürlich ganz besonders angesprochen, auch wenn es etwas albern ist, dass Shakespeare ein Portal, das mit ganz bestimmten Worten geöffnet wurde, schließen kann, indem er sich einfach was aus den Fingern saugt (und dann dank Marta auch noch „Harry Potter“ zitiert).
Was mich irgendwie wahnsinnig stört, ist die Distanz, die der Doctor zu Martha hält. Niemand kann mir erzählen, dass er nicht merkt, dass sie ein heller Kopf ist, sich selbst zu helfen weiß und wirklich etwas beizutragen hat. Und dennoch bringt er bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Gespräch wieder auf Rose. Sei es, als er mit Martha zusammen im Bett liegt und darüber sinniert, dass sie wüsste, was zu tun ist, oder als eine der Alien-Hexen ihren Namen erwähnt und er daraufhin wütend wird. Langsam wirkt das einfach nur noch lächerlich und hilft der Figur des Doctors kein bisschen weiter.
The Shakespeare Notes. Dass das „psychic paper“ bei einem Mann wie Shakespeare nicht funktioniert, fand ich sehr interessant. Und dann sein ständiges „I might use that“, das war so schräg. „How can a man so young have eyes so old?“ – „I do a lot of reading.“ Die Anspielung auf den siebten Band von „Harry Potter“ war damals witzig, wirkt heute aber leider nur noch fehl am Platz.
4 von 5 poetischen Bananen.