„You two, who are you?“ – „Oh, the stuff of legend.“ Unsere Legenden arbeiten diesmal an zwei Fronten. Während Rose das Kommando über die Basis übernimmt und es sichtlich genießt, erfahrenen Astronauten Befehle zu erteilen, gibt der Doctor seiner Neugier nach und lässt sich in die Grube hinab, um den Teufel persönlich kennenzulernen. Hola, es folgen Spoiler!
Unter dem Einfluss des Biestes im Inneren des Planeten drohen die Ood, die Basis gewaltsam zu übernehmen, bis Rose alle zur Ordnung ruft und sie gemeinsam einen Plan ausarbeiten, um sie außer Gefecht zu setzen. Der Aufzug, mit dem Ida und der Doctor in die Tiefe gefahren sind, ist derweil abgestürzt, und mit nichts zu tun als auf den Tod zu warten, beschließt der Doctor, sich in die Grube abzuseilen, um herauszufinden, was es mit dem Biest wirklich auf sich hat.
Der zweite Teil ist um einiges stärker als der erste, auch, weil mehrmals relativiert wird, ob es sich bei dem Biest tatsächlich um Satan handelt. Wie es der Doctor an einer Stelle so schön ausdrückt, er akzeptiert das physische Vorhandensein des Wesens, muss deshalb aber noch nicht an es glauben. Das Einzige, was mir etwas negativ aufstieß, war die Tatsache, dass Rose praktisch das Kommando übernimmt und die anderen sie lassen. Bei einer erfahrenen Crew würde man doch meinen, die wissen selbst, wo’s lang geht.
Wenn man sich wie gesagt erst mal von der Idee freimacht, dass sie es mit dem Teufel persönlich zu tun haben, ist die Geschichte wirklich spannend. Das Biest behauptet, älter als die Zeit zu sein, genauer genommen soll es schon in dem Planeten eingesperrt gewesen sein, bevor das Universum geschaffen wurde. Ignorieren wir die Unlogik einer solchen Behauptung, denn weder der Planet noch das schwarze Loch dürften da schon existiert haben. Ansonsten steckt dahinter aber eine interessante Idee, nämlich dass ein Wesen so alt ist, dass es in praktisch jeder Mythologie vorkommt. (Wer sich für so was begeistern kann, sollte unbedingt mal „Die letzte Generation“ von Arthur C. Clarke lesen.) Auch deshalb, weil es so mächtig ist, dass es offenbar Gedanken lesen und sogar in die Zukunft sehen kann, seinen Horror also gar nicht mal so sehr durch seine physische Gestalt ausstrahlt, sondern allein durch seinen Geist.
„The lost girl. So far away from home. The valiant child, who will die in battle, so very soon.“ Zum Zeitpunkt der Erstausstrahlung dieser Folge war es so gut wie offiziell, dass Billie Piper die Serie zum Ende der Staffel verlässt, und ich denke, die Autoren haben die Chance ergriffen, einmal so wunderbar dramatisch zu werden und den Zuschauern gleichzeitig Angst zu machen, dass Rose eben nicht nur geht, sondern stirbt. Leider sind sie dabei auch übermütig geworden, was diese leidige Liebesgeschichte angeht. Wie immer wieder betont, ich will nicht so tun, als wäre ich damals kein Shipper gewesen, aber für mich war das dennoch immer etwas Unausgesprochenes und eher Platonisches. Jedenfalls nicht: „If you talk to Rose, just tell her … tell her … oh, she knows.“
The Notes Pit. Der Captain erwähnt in einem Nebensatz die „Torchwood Archives“. Als die Oods angriffen, hatte ich echt das Gefühl, das waren plötzlich dreimal so viele wie in der letzten Folge. Als Toby bei der Flucht sein wahres Gesicht zeigt und völlig austickt, schießt Rose auf die Fensterscheibe, damit er aus dem Schiff gesaugt wird. Und ich dachte nur so bei mir, scheiße, Mädchen, man schießt doch im Weltraum nicht einfach auf eine Glasscheibe! Richtig verloren haben sie mich dann aber, als der Doctor zufällig seine TARDIS am Boden der Grube findet – wo sie eigentlich gar nicht sein dürfte, denn das Siegel war noch geschlossen, als sie runterfiel.
5 von 5 satanischen Bananen.