Eine Wohnung einzurichten, ist zu gleichen Teilen gute Planung und reinstes Chaos. Manchmal nützt die schönste Idee nichts, wenn die Notwendigkeiten andere sind. (Was mit ein Grund ist, weswegen ich ein halbes Jahr nach dem Einzug immer noch einige Dinge in Kisten aufbewahre.) Und manchmal ist es einfach nur, dass einem auf dem Weg etwas Besseres begegnet.
So erging es mir mit meiner Schlafzimmerlampe. Nachdem ich mich für die Kombination aus Blau und Weiß entschieden hatte, stand fest, eine weiße Papierkugel muss es sein, das passt farblich und strahlt dazu genau die richtige Portion Leichtigkeit aus. Das stimmte ziemlich genau sechs Monate, dann nämlich entdeckten mein Vater und ich durch Zufall in einem Kruschtelladen (noch nicht mal in einem ordentlichen Möbelhaus, um Himmels Willen!) diese Korblampe. Es war Liebe auf den ersten Blick, auch wenn es wie eine Abkehr von meinen Plänen von Luftigkeit und schlichtem Flair wirkt.
Warum das nicht der Fall ist, erlebten wir am Abend, nachdem wir sie montiert hatten. Wo die Lampe selbst grob erscheint, lässt sie das Licht umso leichtgewichtiger wirken. Spätestens seit diesem Anblick weiß ich, dass ich mit einer Papierkugel alles falsch gemacht hätte. Außerdem, wer mich lange genug kennt, um noch miterlebt zu haben, wie ich bei Studienexkursionen jede verdammte Kuppel fotografiert habe, wird wissen, warum ich den Blick an die Decke jetzt schlicht zum Niederknien finde.