„If you kill a virus, you’re a doctor. If you kill a person … If I kill this person, I know who I’ll be. I’ll be a killer. I’ll be him.“
Kann Liv jemandem vertrauen, der die Augen davor verschließt, dass die Menschen, deren Hirne er isst, gewaltsam gestorben sind? Spoiler voraus!
Nachdem Liv herausgefunden hat, dass sich Lowell von Blaine mit Gehirnen versorgen lässt, stellt sie ihn zur Rede und trennt sich von ihm, weil er sich uneinsichtig zeigt. Derweil wird ein Ex-Soldat beim Paintball erschossen, was Liv vor ganz andere Herausforderungen stellt, ihr aber auch eine unerwartete Chance eröffnet, Blaine ein für alle Mal loszuwerden. Und das ist dringend vonnöten, denn Major kann die Sache einfach nicht ruhen lassen und legt sich erneut ohne jeden Rückhalt mit Blaines Mann fürs Grobe an.
Die Folge setzt exakt an der Stelle an, an der die letzte aufhörte, was den Eindruck nur verstärkt, dass sich der Plot verdichtet. Ich glaube, „iZombie“ tut gut daran, sich mehr und mehr den großen Themen zu widmen statt jede Woche eine eigene Geschichte erzählen zu wollen, und so fungiert der Fall des getöteten Soldaten mehr als Vehikel, um Livs großen Zwiespalt am Ende vorzubereiten.
Ist es falsch, einen Menschen zu töten, der so böse ist wie Blaine? Liv jedenfalls ist nicht dazu bereit, ihr eigenes Seelenwohl dafür aufs Spiel zu setzen – und verantwortet damit indirekt Lowells Tod. Um ganz ehrlich zu sein, der kam völlig überraschend, obwohl die Anzeichen deutlich waren. Wer lange genug Serien schaut, weiß, dass etwas passieren wird, wenn eine Person einer anderen ihre Liebe gesteht. Oder spricht da nur die Joss-Whedon-Geschädigte aus mir? Noch bin ich unentschlossen, wie ich diese Wendung der Dinge finden soll. Sicher, Lowells Tod ist ein starker Motivator für Liv, nun wirklich etwas zu unternehmen, um Blaine zu stoppen, auch wenn ich mich im selben Moment frage, was das sein wird, wenn sie ihn offensichtlich nicht töten will oder kann. Andererseits reißt Lowell durchaus eine Lücke in das Beziehungsgeflecht der Figuren, ganz abgesehen davon, dass ich ihn mehr und mehr mochte.
Was mich zu Blaine bringt. Der hat einen Höhenflug und scheint nichts und niemanden mehr zu fürchten. Ich denke, auch ohne den unzufriedenen Kunden wäre er früher oder später auf die Idee gekommen, eine Art VIP-Service für die betuchteren Zombies anzubieten. Schließlich muss er selbst wissen, wie langweilig es auf die Dauer ist, immer nur Visionen von Junkies und Herumtreibern zu haben. Und selbst wenn ich einerseits yuk denke, finde ich andererseits die Vorstellung interessant, dass man auf diese Weise anderer Leute Lebensstil „kosten“ kann. Nichts anderes macht Liv.
„For God’s sake, Cerebellum Sushimi is people.“ (Beste Film-Anspielung ever!) Gute Nachrichten, der Biss der Zombie-Maus hat Ravi nicht verändert. Oder hat er? Ist es nicht womöglich noch zu früh, um das ganz auszuschließen? Wie großartig war das, dass Major Schießen lernt, indem er YouTube-Videos schaut? Aber dass er denkt, die essen Gehirne zum Muskelaufbau, und dann ins Fitnessstudio geht und den Trainer auch noch darauf anspricht, das war schon extrem schräg. Sagte Lowell nicht, er bekäme seine Gehirne durch seinen Job im Bestattungsinstitut? Hab ich was verpasst?
4 von 5 endgültig toten Bananen.