Schreibstube | Das Absurde im Alltag

„Die Miete ist nächste Woche fällig“, rief Frau Krauß zurück und lächelte die Elfen entschuldigend an. „Das ist Lennie, er studiert Information oder so was.“
„Informatik“, vermutete Arwel.

„Ja, das auch.“

Viele meiner Projekte haben einen ganz eigenen, unverkennbaren Erzählstil. Bei „Neubeginn“ oder dem Nachfolger „Dhenari“ beispielsweise ist alles ein wenig epischer angelegt, die Figuren sollen realistisch und gleichzeitig Helden sein, und beim Beschreiben versuche ich eine gewisse Dichte zu erreichen, die dieses Universum greifbar macht. Bei der „Detektelfe“ andererseits versuche ich immer, das Absurde auf die Spitze zu treiben. Da beschreibe ich eine Wohnung als Anhäufung von Kissen und Häkeldeckchen, schreibe Dialoge, die sich im Kreise drehen, und erschaffe Figuren, die nur aus komischen Marotten zu bestehen scheinen.

Viele wissen nicht, dass einer der Grundpfeiler meines Schaffens Geschichten sind, die ausschließlich aus Dialogen bestanden. Es waren mit die ersten Werke, die ich geschrieben habe, und ihr Zweck war eindeutig: Sie sollten unterhalten. Erst später entdeckte ich die Macht, Leser durch Spannung zu fesseln. Doch Geschichten, die nur aus Dialogen bestehen, folgen einer ganz anderen Logik, denn wo die Handlung fehlt, muss der Plot allein durch Worte vorangetrieben werden. So entstand wohl meine Liebe zu originellen Charakteren, die sich durch individuelle Sprachmuster, Wortgruppen oder Floskeln auszeichnen.

Ich gebe zu, der „Detektelfe“ mangelt es zuweilen an Tiefe, aber das ist auch nicht Anspruch der Geschichte. Aufmerksame Leser werden immer einige Metaphern finden, vielleicht sogar subtile Kritik an gewissen aktuellen Problemen in Politik und Gesellschaft, doch in der Hauptsache will ich unterhalten. Und deshalb werden euch im zweiten Kapitel neben Frau Krauß, die gerüchtehalber Kinder in Gartenzwerge verwandelt, auch Lennie der Untermieter mit Vorliebe für „chinesische Comics“ und die Gothic-Hexe Astrid begegnen, die schwört, dass sie nicht Satan dient.

Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft
Die Detektelfe 2
Kapitel 2
Seiten: 13
Romanseiten gesamt: 57