Durch einige Selbstmorde in der Psychiatrischen Klinik sind Abbie und Jenny gezwungen, sich ihrer eigenen Vergangenheit zu stellen – umso mehr, als der Geist ihrer Mutter dort umzugehen scheint. Ich warne wie stets vor Spoilern!
Rheyes bittet Abbie, sich um einige Fälle von Selbstmord in der Psychiatrischen Klinik zu kümmern. Auf einem Überwachungsvideo erkennen sie und Jenny den Geist ihrer Mutter Lori und glauben daher, dass sie dafür verantwortlich sein könnte. Tatsächlich aber ist Lori nicht der einzige Geist dort, eine frühere Krankenschwester namens Gina Lambert setzt fort, was sie schon in den Fünfziger Jahren begonnen hat: Sie bringt Patienten mithilfe von Medikamenten dazu, sich selbst das Leben zu nehmen. Auch Lori war einst ein Opfer von Lamberts Geist und setzt nun alles daran, ihrem Treiben ein Ende zu setzen.
Ich las irgendwo, eine Geschichte wie diese in einer Psychiatrischen Klinik spielen zu lassen, sei ein viel zu häufig genutztes Klischee, und ich denke, es ist genau das, was mir diese Folge so unangenehm gemacht hat, ohne dass ich genau hätte sagen können, woran es liegt. Gewiss, es war angesichts der Vorgeschichte von Lori nötig, dennoch fühlte sich die ganze Folge dadurch wie ein drittklassiger Horrorfilm an, was der Tragweite der Enthüllungen eigentlich nicht gerecht wird. Es war ein großer Schritt für die Mills-Schwestern, zu erfahren, dass ihre Mutter nicht verrückt war und auch nicht Selbstmord begangen hat, denn die beiden sind in der Überzeugung aufgewachsen, dass ihre Mutter sie im Stich gelassen hat. So gesehen war „Mama“ eine bewegende Geschichte, die leider sehr nachlässig erzählt wurde.
Womöglich liegt es auch daran, dass „Sleepy Hollow“ in letzter Zeit einige fragwürdige Entscheidungen bei der Zusammenstellung der Charakter getroffen hat. Ich hätte damit leben können, dass man Ichabod in der Folge kaum zu sehen bekommt, wenn man nicht gleichzeitig Hawley als Ersatz reingebracht hätte. Wiederum völlig unnötig, denn abgesehen von der Rettung Irvings, wo genau hat er geholfen? Vielleicht wäre die Geschichte sogar um einiges stärker gewesen, wenn sie sich einmal ganz auf die Mills-Schwestern konzentriert hätte, und das machte sich am meisten in der letzten Szene bemerkbar, als sie zu viert den Geist von Lori beschwören. Ichabod und Hawley waren dazu nicht notwendig, stattdessen standen sie blöd herum, während die drei Frauen einen familiären Moment hatten.
In einer Nebenhandlung erfahren wir auch, wie es Katrina ergeht, nachdem sie zu Abraham, Henry und Baby Moloch zurückgekehrt ist. Ich fand es interessant, dass sie nicht darauf kommt, dass sie einer Täuschung erliegt, und Henry stattdessen naiv fragt, woher das Baby stamme. Ihr wird erst klar, was sie da im Arm gehalten hat, als sie die Spuren an ihrem Hals sieht, die Moloch hinterlassen hat, als er ihr offenbar Lebensenergie entzogen hat. Fast spannender war aber ohnehin Henrys Gesichtsausdruck, als er sieht, wie sie das Baby im Arm hält, weil ihm vermutlich nie zuvor so bewusst gewesen ist, was er verloren hat. Nun, durch Katrinas Zögern ist es nun jedenfalls ungleich schwerer geworden, Moloch zu töten, denn zum Ende der Folge ist er bereits zum Schulkind herangewachsen.
„When I’m rested, there shall be hell to pay.“ Ichabod ist erkältet und kämpft mit der Kindersicherung der Pillendose. Und dann bringt Hawley mit Schlafmittel versetzte Suppe vorbei, das war echt hinterhältig. Apropos, da Ichabod seine Haare neuerdings meistens offen trägt, bin ich fast der Meinung, sie betreiben hier Fanservice. (Übrigens, danke dafür.) Schön, dass sie sich an Grace Dixon erinnert haben, wenngleich es etwas seltsam ist, dass das Tagebuch nicht längst Abbie oder Jenny vermacht wurde und stattdessen im Archiv der Klinik vermoderte. „Frank, what are you doing out here?“ – „The police call it ‚escaping‘.“
2 ½ von 5 spukenden Bananen.