Ein Sukkubus geht um und saugt den Männern Sleepy Hollows gleich reihenweise die Lebensenergie aus. Ein Fall für Ichabod und Abbie, die bald herausfinden, dass die Frau in Henrys Auftrag unterwegs ist und die Energie für ein ganz besonderes Projekt einsammelt. Spoilerwarnung!
Trotz Abtreibung in letzter Sekunde hat Moloch überlebt und befindet sich nun in der fürsorglichen Obhut von Henry, der einen Sukkubus losschickt, die nötige Lebensenergie für das Dämonenbaby zu sammeln. Das entgeht nicht lange der Aufmerksamkeit von Abbie und Ichabod, die mit Katrinas Hilfe auf die richtige Spur kommen und gerade noch verhindern können, dass auch Hawley ein Opfer der Frau wird. Doch um den Sukkubus töten zu können, muss zunächst ihr Herz zerstört werden, das Henry wohlweislich an einem sicheren Ort versteckt hat.
„Heartless“ gehört ohne Zweifel zu den besseren Folgen der zweiten Staffel, weil sie die typische atemlose Action mit wichtigen Charaktermomenten verbindet, so dass sie einmal nicht den Eindruck einer Füllepisode macht. Ganz im Gegenteil, dies ist vielleicht sogar Dreh- und Angelpunkt künftiger Entwicklungen, denn meine Vermutung, dass Katrina auf die Seite des Bösen wechseln könnte, ist plötzlich gar nicht mehr so abwegig. Ob sie dahinterkommen wird, dass sie Moloch nur wegen ihrer Halskette als süßes Baby sieht? Sie wird kein Baby töten, und Henry weiß das. Egal, was sie oder Ichabod sagen, ich glaube nicht, dass Henry noch zu retten ist, er handelt viel zu berechnend, er ist tatsächlich mal ein richtig guter Bösewicht.
Doch der Reihe nach. Das große Thema der Folge sind Beziehungen und wie sie sich weiterentwickeln. Seit Beginn der Serie bin ich hin und hergerissen, was „Ichabbie“ angeht, doch selbst ich war wie Abbie genervt vom Pärchengebaren Ichabods und Katrinas. Was wir vorher zu wenig hatten, haben wir aktuell einfach zu viel, zumal der Zweifel, den Ichabod laut der Sukkubus im Herzen trägt, meiner Meinung nach nicht zu spüren ist. Auf der anderen Seite möchte ich nicht, dass sich zwischen Abbie und Hawley irgendwas entwickelt, weil ich den Typ wirklich nicht leiden kann, und weil ich immer noch denke, dass er keinerlei Relevanz für die Story hat. Allein die Art und Weise, wie er diesmal in den Plot reingeholt wurde (vielleicht ist es kein Dämon, sondern ein Artefakt … oh, nein, doch nicht), spricht Bände. Konzentriert euch wieder auf Ichabod und Abbie, als Freunde oder Liebhaber, das ist mir egal, aber sie sind Kern der Geschichte und werden mittlerweile viel zu oft an den Rand gedrängt. (Und fangen wir gar nicht erst davon an, dass weder Irving noch Jenny in dieser Folge vorkamen. Was macht Jenny? Sitzt sie daheim und dreht Däumchen?)
Wie gesagt, die Story um den Sukkubus halte ich für eine der besseren, wobei ich hier als Fan von „Lost Girl“ vielleicht auch voreingenommen bin. In der Mythologie liest man meistens eher vom Inkubus oder Nachtalb, von dem auch der Begriff „Albtraum“ abstammt. Der Inkubus bzw. der weibliche Sukkubus paart sich mit schlafenden Menschen, die sich daran später höchstens noch in Form eines schlechten Traums erinnern können. Dass daraus im Laufe der Zeit eine fast vampirartige Kreatur wurde, die ihre Opfer beim Akt tötet, ist wohl ein Zeichen unserer sexualisierten Welt. Die Verbindung zum Valentinstag und dem Brauch, sein Herz zu verschenken, ist meinem Wissen nach aber eine Erfindung der Autoren von „Sleepy Hollow“.
„Is this music or attacking the walls of Jericho?“ Schön zu sehen, dass auch Leute aus der Vergangenheit den medialen Versuchungen unserer Zeit verfallen: Ichabod und Katrina sind total begeistert von der „Sleepy Hollow“-Version des „Bachelor“. Dieses Gespräch über Beziehungen zwischen Ichabod und Abbie im Auto war so was von unangenehm – aber genau davon will ich ehrlich gesagt mehr haben. Dafür bitte weniger Bitchfight zwischen Abbie und Katrina, den Ichabod dann schlichten muss. „Are the incessantly flashing lights why no one seems able to find their dance partner?“ Ichabod kann tanzen. Bitte zeigen.
3 ½ von 5 verführerischen Bananen.