Ein Umzug ist ein Abenteuer. Man zeigt fremden Leuten seine Habseligkeiten, die dann auf bloße Kubikmeter und Preise heruntergebrochen werden. Und man merkt erst mal, an wieviel unnötigen Krempel man sich klammert, sieht darin vielleicht sogar die Chance, sein Leben um einiges davon zu erleichtern. Mich persönlich fasziniert allerdings am meisten dieser Zustand der Transition beim Packen. Wahrscheinlich kann man darüber streiten, ob eine Wohnung voller Kisten noch gemütlich ist, doch je mehr meiner Sachen in solchen verschwinden, desto weniger ist dies mein Zuhause. Und das zeigt sehr deutlich, dass es eben ganz genau der Krempel ist, ob unnötig oder nicht, der eine Wohnung erst zum Heim macht. Es ist nicht die Leere an sich, sondern das Fehlen von Persönlichem, von Büchern, die man erlebt hat, oder von Erinnerungsstücken, mit denen man ganze Lebensabschnitte verbindet. In gewisser Weise ist das aber auch beruhigend, denn wenn ich erst die Tür hinter der leeren Wohnung schließe, verlasse ich kein Zuhause, sondern nehme es ganz einfach in Kisten mit mir.