Der Mond ist nicht, was er zu sein scheint, und da sind riesige Spinnen noch das geringste Problem, das Clara und den Doctor erwarten. Am Ende wird der Trip zur Bewährungsprobe für ihre Beziehung. Spoilerwarnung!
Clara ist sauer, dass der Doctor Courtney sagt, sie sei nichts Besonderes, und um das Gegenteil zu beweisen, fliegt er sie zum Mond, damit sie die erste Frau sein kann, die ihn betritt. Kurz darauf werden sie von riesigen Spinnen angegriffen, die sich als vergleichsweise kleine Bakterien entpuppen, die auf einem viel größeren Wesen leben. Tatsächlich ist der Mond nämlich ein gigantisches Ei, und das Schlüpfen des Wesens würde den Mond folglich zerstören. Der Doctor weigert sich, die Entscheidung zu treffen, ob sie das Wesen vorher töten, und überlässt sie allein Clara und einer Astronautin, die den Mond am liebsten in die Luft sprengen würde.
Normalerweise schreibe ich meine Reviews noch am selben Tag, an dem ich die Folge gesehen habe, doch „Kill the Moon“ lässt mich diese Arbeitsweise nun ernsthaft hinterfragen. Denn auch wenn die Folge grundsätzlich gut war und sowieso alles, was wir dieser Tage machen, Meckern auf hohem Niveau ist, sehe ich jetzt, einige Tage später doch recht klar die Schwächen. Trotzdem möchte ich sofort noch mal wiederholen, dass die Folge wirklich eine Menge Spaß macht, gruselig ist und ein moralisches Dilemma zu bieten hat, das so leicht gar nicht zu lösen ist, wie es uns die Folge weismachen will. Denn natürlich wäre es der Erde schlecht bekommen, wenn der Mond einfach verschwunden wäre, und dass ein frisch geschlüpftes Baby ein neues Ei legt, das ungefähr so groß ist wie das, aus dem es gerade rausgekrochen kam, war nicht vorherzusehen und sollte lieber auch nicht mit Logik hinterfragt werden.
Ich glaube, was „Kill the Moon“ trägt, ist der aufkeimende Konflikt zwischen Clara und dem Doctor. Wobei eines nach wie vor unklar ist: Ist der Doctor in seiner neuen Regeneration einfach so oder ist noch was anderes los? Ich nehme es ja hin, dass er etwas unhöflicher und auch ungeduldiger geworden ist, das könnte, wie ich in dem Zusammenhang sehr clever gelesen habe, auch daran liegen, dass er neue Regenerationen erhalten hat und damit ein so entspanntes Verhältnis zur eigenen Sterblichkeit hat wie nie zuvor. Aber dass er sich völlig aus einer Entscheidung, noch dazu einer derart wichtigen, herauszieht, das passt meiner Erfahrung nach nicht zu ihm. Es ging immerhin um ein neues, vielleicht einzigartiges Alien, und dennoch wollte er zulassen, dass es die schießwütige Astronautin vielleicht wegbombt? Und nein, ich finde nicht, dass er wissen konnte, dass Clara die richtige Entscheidung treffen wird. (Noch dazu, wo offenbar die gesamte Menschheit gegen die Rettung des Wesens war, was ganz besonders traurig, wenngleich sehr realistisch war.) Claras Ausbruch am Ende war nur allzu verständlich, und doch konnte man am Gesichtsausdruck des Doctors ablesen, dass er ihr Theater nicht versteht. Es ist wohl der Beweis dafür, dass ihre Beziehung auf Dauer nicht funktionieren wird.
Was genau uns die Story um Courtney gebracht hat, weiß ich indes nicht. Zumal der Doctor zwar nicht in der Lage zu sein scheint, sie loszuwerden, gleichzeitig aber auch unglaublich schnell von ihr gelangweilt ist. Ich gebe allerdings zu, dass es furchtbar witzig war, dass sie Fotos von ihrem Ausflug direkt bei Tumblr postet und sich der Doctor später dann darüber aufregt, dass sie doch nicht einfach Bilder von ihm ins Internet stellen kann. Da musste ich daran denken, wie damals in der ersten Staffel noch ein komplett unscharfes Bild des Doctors eine Riesensensation war.
Kill the Notes. „What’s wrong with my yo-yo?“ Eine Frage, die wir uns doch täglich stellen. War das Küchenreiniger, mit dem Courtney die Spinne erledigt? Wieso trägt ein Teenager Küchenreiniger mit sich herum? Auch cool, wie sie, als sich herausstellt, dass der Mond ein Ei ist, fragt: „Is it a chicken?“ Und die Astronautin nur: „How do we kill it?“
2 von 5 Bananen im Ei.