Es gibt sie, die Folgen, die es einem schwer machen, sie zu kritisieren, weil sie eigentlich alles richtig machen und es dennoch nicht schaffen, einen über die vierzig Minuten hinaus zu begeistern. Was das Schreiben einer Review dann ungewohnt schwer macht. Spoiler!
Eigentlich wollte Clara zu ihrem zweiten Date mit Danny gehen, doch bevor sie auch nur protestieren kann, sitzt sie mit dem Doctor und zwei Unbekannten auch schon in der sichersten Bank des Universums und kann sich an nichts mehr erinnern. Nur eines ist klar: Sie müssen die Anweisungen des „Architekten“ befolgen und die Bank ausrauben, wenn sie da irgendwie wieder rauskommen wollen. Mehr und mehr zeigt sich, dass sie offenbar gar nicht gegen ihren Willen dort sind, sondern sich freiwillig dazu bereiterklärt haben – und das bedeutet, ihre Belohnung muss etwas sein, was sie um jeden Preis haben möchten.
„Time Heist“ ist eine dieser Folgen, die im Grunde alles richtig machen. Es gibt eine starke Story, die einen immer nur einen Teil des Ganzen sehen lässt und daher für den einen oder anderen Überraschungseffekt sorgt. Es gibt sogar erneut einen typischen Zeitreise-Kniff, ohne den die komplette Geschichte nicht funktionieren würde. Aber um ehrlich zu sein, das Ende hat mich ein bisschen enttäuscht. Nachdem die ganze Zeit solche Spannung aufgebaut wurde, war es irgendwie eine Antiklimax, dass die Bankchefin sie von ihrem Sterbebett aus beauftragt hat, lediglich die Freundin ihres Sklaven-Telepathen zu befreien, und das hat mir am Ende die ganze Folge verdorben.
Vermutlich war den meisten recht früh klar, dass hinter dem Architekten der Doctor selbst steckt, mir kam der Verdacht spätestens, als klar war, dass sie freiwillig dort sind. Ich konnte mir nichts vorstellen, was dem Doctor so wichtig ist, dass er alles dafür tun würde, und in dem Moment war offensichtlich, dass er andere Gründe haben muss. Dennoch war aufschlussreich, dass er – nicht ahnend, dass diese kleinen Geräte nur Transporter sind – kein Problem damit hatte, sowohl Saibra als auch Psi zu opfern. Wohlgemerkt für ein Ziel, das er zu dem Zeitpunkt nicht kannte. Man mag einwenden, dass sie da schon etabliert hatten, dass sie alle freiwillig das Risiko in Kauf genommen haben, dennoch, es passt zum Thema der Staffel und zeigt, dass dem Doctor einzelne Menschen nicht mehr so wichtig sind.
Der größte Pluspunkt der Folge ist zweifellos ihre Optik, denn es gelingt ihr, diesen ganz speziellen Look von Filmen in der Tradition von „Ocean’s Eleven“ zu kreieren, inklusive Slow Motion. Auch wenn es natürlich ein mehr als großer Zufall war, dass sich Clara zu ihrem Date mit Danny wie eine Bankangestellte gekleidet hatte. Der „Teller“ war übrigens auch eine ganz spannende Figur, aber womöglich hat mich die Auflösung auch deshalb so enttäuscht, weil die Folge viel Zeit damit verbracht hat, ihn als Feind zu etablieren, so dass es mir schwer fiel, in ihm von einer Minute auf die andere ein Opfer zu sehen.
Notes Heist. Der Schnitt, als der Doctor nach dem klingelnden Telefon greift und sie plötzlich Würmer in der Hand halten, war einfach nur meisterhaft. Die Wahrheit ist, des Doctors Plan ist eigentlich immer: „A thing will happen.“ Und hier klang er wie ich: „Shut up. Shutity-up-up-up.“
4 von 5 Bananen in Slow Motion.