Gelfs sind die wohl wundersamsten Wesen, die es gibt. Ihr glaubt das nicht, ich weiß, aber Gelfs lösen in jedem Lebewesen den dringenden Wunsch aus, ihn zu beschenken. Und damit meine ich nicht, dass sie ihm ein klebriges Bonbon aus ihrer Hosentasche in die Hand drücken würden, sondern dass ausnahmslos jedes Lebewesen einem Gelf ohne zu zögern den neuesten und modernsten Fernseher schenken würde, den es gibt.
Meine Liebe zu märchenhaften Geschichten reicht weit in die Vergangenheit zurück. Ich kann nur spekulieren, dass es irgendwie damit zusammenhängt, dass ich mit Science-Fiction und Fantasy aufgewachsen bin und deshalb immer schon ein Faible für das Phantastische hatte. Wie ich gewiss schon einmal erzählt habe, erfand ich die freche Elfe Arwel als Nebenrolle eines Weihnachtsmärchens. Es war nicht das erste dieser Art, und so möchte ich euch heute vom Gelf erzählen.
Mir geht es zwar wie den meisten Autoren, denen sich sämtliche Poren zusammenziehen, wenn sie einen alten Text von sich selber lesen, doch die Idee als solche hat sich lange gehalten und zog einige weitere Geschichten über Gelfs nach sich. Meine beste Freundin fertigte damals etliche Skizzen an, wie Gelfs aussehen könnten, und das Endergebnis seht ihr hier. Gelfs jedenfalls, das fasst obiges Zitat bereits prächtig zusammen, sind Wesen, die diesen seltsamen Wunsch in anderen auslösen, sie reich zu beschenken. Den Gelfs ist das unsagbar peinlich, aufgrund eines fürchterlichen Unfalls mit dem Osterhasen vor vielen Generationen weigern sie sich heute, etwas anzunehmen, was mehr wert ist als ein Kochtopf. Vor allem aber leben sie sehr, sehr zurückgezogen, kein Mensch hat je einen von ihnen gesehen.
Seit ich mit „Arwel“ begonnen habe, hatte ich immer den Wunsch, die Gelfs irgendwie zurückzubringen. Die Sagen- und Märchenwelt als solche bietet zwar bereits jede Menge Wesen, doch es ist eben doch was anderes, etwas selbst erfunden zu haben. Das aktuelle Kapitel jedenfalls, auch wenn es aktuell aufgrund massiver Überstunden in meinem Brotjob nicht vorankommt, wird den Gelf erstmals einem größeren Publikum vorstellen. Und ihr dürft gespannt sein, was Lorian ihm so alles schenken wird.