„Es tut mir leid“, sagte er und sah sie dabei fest an.
„Mir auch“, erwiderte sie mit heiserer Stimme und wand sich mit einer leichten Drehung des Handgelenks aus seinem Griff. Er bemühte sich nicht, sie festzuhalten, und schloss die Autotür hinter ihr. Sie sah ihn an, während sie losfuhren, seine große Gestalt, die verloren auf der Treppe stand. Ja, es tat ihr leid.
Bestimmt kennt ihr das noch aus Schule oder Studium. Wenn man einen Text schreiben muss, aber eigentlich gar nicht will, dann verbringt man erst mal eine Stunde damit, das Dokument einzurichten, und beschließt dann, dass das doch jetzt wirklich genug Arbeit war. So sehr ich das Schreiben liebe, ich erlebe diesen Kampf immer und immer wieder.
Im Grunde ist beides hart, eine Geschichte anfangen und sie abschließen. (Und lasst uns gar nicht erst von Romanen im Ganzen anfangen.) Ich glaube aber, etwas zu beenden fällt mir schwerer, weil ich den letzten Satz nur ganz, ganz selten später noch ändere. Die Stimmung, die ich habe, wenn ich einen Schluss schreibe, ist meistens genau die richtige und kann später nicht einfach mal so rekonstruiert werden. Anfänge hingegen schreibe ich permanent um, weil sich oft erst im Laufe der Handlung herausstellt, wo die Geschichte beginnt.
Diese Woche hatte ich gleich beides im Angebot. Ich habe „Cocktail für eine Leiche“ beendet, unerwartet melancholisch, aber bei näherer Betrachtung doch genau richtig für den weiteren Verlauf des Romans. Und ich habe „Liebling, ich hab die Kinder geschrumpft“ angefangen und – natürlich – den ersten Absatz dreimal umgeschrieben, bevor er mir richtig erschien. Vorerst.
Auch den Kampf mit dem Dokument hab ich hinter mir, allerdings war das weniger Aufschieberitis als eine praktische Überlegung. Ich habe meine Arbeit nun von vornherein auf Normseiten umgestellt, um einen besseren Überblick über die Länge des Romans zu haben. Ich gehe zwar davon aus, dass der zweite Band von „Arwel“ ohnehin länger werden wird als der erste, doch es muss ja nicht gleich ausufern.
Mit 43 Normseiten abgeschlossen
Du musst keine Angst haben, ich habe auch gelobt 😉
Dass sie aneinander vorbeireden, war schon klar, dass Quintus sich für seinen Kommentar entschuldigt und Arwel für den Verlust ihrer Gefühle für ihn. Um letztes geht's in meiner Kritik, aber, ach, lass dich einfach überraschen. *g*
Du kannst mir ja dann mailen, was du zu meiner Kritik sagst. Sowas interessiert mich ja auch.
Oh Shit, jetzt hab ich Angst. Zumal Arwel und Quintus in besagtem Dialog komplett aneinander vorbeireden, was sich aber erst im nächsten Kapitel herausstellen wird.
Und ja, Normseiten blähen gewaltig auf. Das ist auch beim Schreiben gar nicht mal übel, weil man das Gefühl hat, enorm schnell voranzukommen. 😉
25-28 Seiten entsprechen 43 Normseiten? Wow, das ist dann schon fast was fürs Ego! Entspricht das dann auch in etwa einer Taschenbuchseite?
Ich hab dir meine Kritik an dem Kapitel in den nächsten Brief gepackt, der wird dich so Mitte der Woche erreichen. Oben genannte Szene spielt darin unter anderem auch eine Rolle, aber mehr verrate ich jetzt noch nicht ;P