Diese Woche geht es rund bei „Sleepy Hollow“, der kopflose Reiter soll mit einer List eingefangen werden. Außerdem: Ichabod lernt die Tücken des Internets kennen. Spoiler!
Ichabod und die Freimaurer wollen sich zusammensetzen, um zu diskutieren, wie der kopflose Reiter besiegt werden kann. Doch Ichabod kommt zu spät zur Party und findet seine Brüder kopflos vor, die Informationen, die sie hatten, aus dem Buch entfernt. Abbie bringt sie wieder auf die Spur, als sie die entsprechenden Buchseiten im Internet findet, und nachdem Ichabod sie dechiffriert hat, wissen sie auch, dass die einzig echte Schwäche des Reiters Sonnenlicht ist. Zum Glück für sie gibt es inzwischen ja künstliches Sonnenlicht, nun müssen sie den Reiter nur noch in die Falle locken.
Ich kann mich nur immer und immer wiederholen, die Serie wird mit jeder Folge besser. Zwar erinnerte der Plot ein wenig an eine Schnitzeljagd, aber er funktionierte, weil genau das richtige Tempo getroffen wurde und am Rande wieder jede Menge lustiger Momente auftauchten. Vor allem aber war die Jagd durchs Tunnellabyrinth mit falschen Totenköpfen absolut herausragend inszeniert, und es kam zumindest für mich ziemlich überraschend, dass sie den Reiter auf diese Weise tatsächlich einfangen.
Was mich indes zu der Frage führt, meinen die dieses Tempo wirklich ernst? Ich bin generell ein Freund kurzer Staffeln, weil sie den Plot gewöhnlich so raffen, dass es weniger Hänger durch Füllepisoden gibt. Dennoch finde ich es ein bisschen erschreckend, wie schnell die Story bei „Sleepy Hollow“ voranschreitet, jetzt haben sie den kopflosen Reiter gefangen, und es ist gerade mal die Hälfte der Staffel rum! Was nun? Schwer vorstellbar, dass sie die Apokalypse verhindern, denn worum soll es dann in der nächsten Staffel gehen? Ich meine, ich bin da durchaus zuversichtlich, weil die Autoren bisher ein enorm gutes Händchen bewiesen haben, doch ich weiß beim besten Willen nicht, wie es weitergehen wird. (Und das könnte man als gutes Zeichen für eine Serie bezeichnen?)
Wo wir gerade beim Thema sind, Captain Irving hat ja lange genug gebraucht, glaubt nun aber endlich jedes Wort, das Ichabod und Abbie gesagt haben. Seine Begegnung mit dem Reiter im Labor war großartig, auch wenn sein „Matrix“-Move fast einen Tick zu viel des Guten war. Aber seine Flucht, wunderbar gemacht, ich hab die Luft angehalten. Andy Brooks schaut auch kurz vorbei und bedroht Luke, er solle sich von Abbie fernhalten, weil nur er sie beschützen kann (er sprach von „a chosen few“, die überleben). Das ist interessant, denn ich ging ja davon aus, dass er auf der Seite des Bösen steht, und jetzt bin ich mir da nicht mehr sicher. Aber hey, wieso ist eigentlich bisher keinem aufgefallen, dass Andys Leiche verschwunden ist? Ach ja, und Luke war wie gesagt auch mal wieder dabei und wollte mit Abbie einen Kaffee trinken. Warum schickt ihr den Typ nicht endlich zum Teufel und nutzt die gewonnene Zeit für mehr Ichabod?
Was passiert nun mit dem kopflosen Reiter? Dass er nicht getötet werden kann, wurde bereits mehrfach erwähnt, und im Grunde spricht dafür auch die Tatsache, dass es unmöglich war, seinen Schädel zu zerstören, weder mit roher Gewalt noch mit Säure oder Dynamit. (Es konnten auch keine forensischen Daten gewonnen werden, was ich fast spannender finde.) Es ist praktisch undenkbar, dass es ihnen gelingen wird, ihn bis in alle Ewigkeit gefangen zu halten, das hat ja schon beim ersten Mal nicht funktioniert. Und ein weiterer Gedanke kommt mir grad: Können sie ihn überhaupt verhören? Ich meine, so ohne Kopf?
„As long as it doesn’t include the innanet, I’m amenable.“ Ich bin kontinuierlich verwirrt von den Titeländerungen, die ständig passieren. Diese Folge zum Beispiel sollte mal „God, Honor, Fatherland“ heißen. „You paid? For water?“ Eine berechtigte Kritik und sehr aktuell. Jenny zieht nächste Woche bei Abbie ein, das ging schnell. Ichabods Voicemail-Nachricht war so süß, das klang, als würde er einen Brief diktieren. Aber gut zu sehen, dass Ichabod auch richtig wütend werden kann. Als er das nutzlose Buch zu Boden schmeißt, war ich fast erleichtert, der Mann ist sonst zu gut, um wahr zu sein. Und wie er im Museum die Geschichte richtigstellen will, hach, ich kann das gut nachvollziehen. Sein Kampf mit dem Laptop war auch herzallerliebst, vor allem, als dann auch noch der Porno-Chat aufgeht und er sich höflich bei der Dame entschuldigt, weil er doch anderweitig gebunden ist und so. Ichabod hat eine ausgesprochen schöne Handschrift, Abbie findet das auch. Auch cool: Die heroische Musik, die erklingt, als sie den kopflosen Reiter fangen.
5 von 5 sonnenempfindlichen Bananen.