Schreibstube | KW43

„Mein Name ist genauso außergewöhnlich“, versprach sie ihm mit einem geheimnisvoll schiefen Lächeln, „aber unter der Oberfläche.“ Christopher glaubte ihr bedingungslos.
Diese Anna trug eindeutig einen anderen Namen als die vielen anderen Annas, denen er in seinem Leben schon begegnet war.

Jeder weiß, dass die Namensgebung der Figuren für Autoren eine Riesensache ist. Wir arbeiten hart daran, dieses Mysterium zu halten, schließlich muss der Name zum Charakter passen, darf ihn aber wiederum nicht zu genau treffen, denn das ist im wahren Leben auch nur selten der Fall. Wie die meisten Autoren habe auch ich eine ellenlange Liste von Namen, die mir gefallen, und die irgendwann einmal eine Figur in einer meiner Geschichten tragen soll.

Und dann gibt es Christopher. Ich habe etliche Christopher. Da wäre Lorian bei „Arwel“, der mit zweitem Namen Christopher heißt, weil seine Eltern dachten, sie könnten mit einem selbst erfundenen Vornamen Probleme mit den Behörden kriegen. Da wäre Christopher Wilde, der melancholische Lehrer in einem meiner Romanprojekte, den alle Schülerinnen anhimmeln. Und nicht zu vergessen der Christopher von „Nocturnal“. Man könnte hier ein Muster erkennen. Es gibt übrigens eine Erklärung dafür, sie ist aber zu peinlich für die Öffentlichkeit. Nur soviel: Sucht in etwas älteren Serien, die ich mögen könnte, nach einem attraktiven Christopher.

Nomen est omen, sagt man. Viele meiner Christopher sind gebrochene Charaktere, mit einer Vergangenheit, die sie quält. Das wiederum ist Zufall, ich mag eben einfach Figuren mit Geschichte. Und derweil regiert ein Elf namens Hans die Unterwelt, insofern kann mir keiner vorwerfen, bei der Namenswahl unkreativ zu sein. Übrigens ist es manchmal gar nicht so leicht, sich Namen für phantastische Kreaturen auszudenken (siehe Hans), meine Technik ist mehr oder weniger die, sinnlos irgendwelche Buchstaben aneinanderzureihen. Auftritt Fannh, ein etwas snobistischer Vertreter des Wasservolks, der Arwel die Cocktailparty vermiest.

Was mich zum aktuellen Kapitel bringt, das um einen sagenhaften Absatz gewachsen ist. Nun ja. Zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass ich diese Woche wieder recht aktiv bei der Agenten- bzw. Verlagssuche war, was einfach immer noch enorm zeitraubend ist. Trotzdem, ich habe vor, wieder mehr zu arbeiten, ich merke selbst, dass es mehr schadet als nützt, wenn ich das so schleifen lasse …

Cocktail für eine Leiche
Detektelfe Arwel 2, Story Nr. 1
Seite 7 (+/- 0 Seiten)