Ein aufdringliches Kind mit Gasmaske, das seine „Mummy“ sucht, ein Alienschiff, das mitten im zweiten Weltkrieg in London landet, und ein charismatischer Fremder, der sich an Rose ranmacht. Und das sind nur die Eckpunkte dieser Folge! Es folgt die obligatorische Spoilerwarnung.
Die Verfolgung einer außerirdischen Sonde führt den Doctor und Rose ins England des Jahres 1941, mitten in den Krieg gegen Deutschland. Während der Doctor auf seine Weise herauszufinden versucht, wo die Sonde runtergekommen ist, und dabei auf die junge Nancy stößt, die sich hingebungsvoll um ein paar Straßenkinder kümmert, landet Rose recht unerwartet in den Armen von Captain Jack Harkness. Der hält sie auch prompt für einen Timeagent und will ihr die Sonde als Kriegsschiff verkaufen, obwohl es sich tatsächlich um ein Sanitätsschiff handelt, das zudem auch noch völlig leer ist. Derweil begegnet der Doctor einem kleinen Jungen mit Gasmaske, der offenbar nach seiner Mutter sucht, und von dem Nancy behauptet, er sei „leer“.
Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich Steven Moffat verehre, und zweifellos der initiale Grund dafür war diese Folge. Gerade jetzt, wo ich die Staffel noch mal und diesmal etwas aufmerksamer schaue, merke ich, wie ganz anders er erzählt, wie viel reifer und dabei gleichzeitig leichtfüßiger. „The empty Child“ ist von Haus aus eine eher düstere Episode, dafür sorgen das Setting, aber auch die Geschichte, die sich sehr mysteriös und gruselig entwickelt. Und doch kommt der Humor nicht zu kurz, er ist sogar etwas hintergründiger, was unheimlich viel Spaß macht. Captain Jack brauche ich an dieser Stelle nicht extra als Pluspunkt erwähnen, oder?
Was machen wir nur mit Rose? Sie hat ihren Freund Mickey zurückgelassen, um mit dem Doctor zu reisen, von dem sie zweifellos irgendwie fasziniert ist, auch wenn wir hier mehr oder weniger im Dunkeln gelassen werden, wie ihre Beziehung denn nun wirklich aussieht. Vor ein paar Folgen noch hatte sie nur Augen für Adam, bis sich rausstellte, dass er ein ziemlicher Dummkopf ist, vor allem gemessen daran, dass er angeblich ein Genie ist. Und nun also Captain Jack. Ich gebe ja zu, bei ihm ist es nachvollziehbar, er zieht das geradezu an, aber echt jetzt, Rose? (Und auf dem „Psychic Paper“ nennt sie sich selbst „available“, soso.) Amüsant war aber tatsächlich dieser kleine Wettstreit auf der professionellen Ebene. Da wirft Rose dem Doctor zu Beginn der Folge noch vor, so altmodisch und überhaupt nicht außerirdisch zu sein. Alles nur, weil er lieber die Leute nach der Sonde fragt, statt einfach einen Scan nach Alientechnologie durchzuführen. Und dann fällt sie Jack wortwörtlich in die Arme, und der besitzt nicht nur ein weit cooleres Raumschiff, das neben dem Big Ben geparkt ist, sondern kommt beim Flirten direkt zum Geschäftlichen (bestes Zitat von Rose: „This isn’t business, this is champaign.“). Und dann macht er auch noch besagten Scan nach Alientechnologie, um den Doctor aufzuspüren. Hätte er sich nicht selbst als Con Man zu erkennen gegeben, wäre er wohl echte Konkurrenz geworden.
The empty Notes. „I want to find a blonde in a Union Jack. I mean, a specific one. I didn’t just wake up this morning with a craving.“ Wie dumm war das denn, einfach an irgendeinem Seil hochzuklettern, das da zufällig rumhängt? „Hold tight.“ – „To what?“ – „Good point.“ Überhaupt alle Dialoge mit Jack, bis hin zum unendlichen „hello“-Austausch. Ich hab so lachen müssen, als der Doctor plötzlich mit den Kindern am Tisch sitzt und sich brav für sein Stück Fleisch bedankt. Dafür kann er nicht zeichnen, die Sonde hätte alles sein können – außer einer Sonde! Nancy macht sich über die Ohren vom Doctor lustig, das war so süß, weil er’s voll gar nicht blickt. Mr. Spock! Die Szene, in der sich der Arzt verwandelt, die war echt nicht mehr für Kinder. „Human DNA is being rewritten. By an idiot.“
5 von 5 leeren Bananen.