Es heißt, das Schlimmste, das einem beim Versuch, einen Agenten zu finden, passieren kann, sei eine Absage. Ich weiß mittlerweile, es gibt etwas, das viel schlimmer ist: Keine Absage. Schaut man sich auf den Webseiten von Literaturagenturen um, so stellt man schnell fest, dass sich die meisten das Übel einer Absage sparen. Stattdessen hat man als Autor nach vier bis acht Wochen ohne irgendeine Reaktion davon auszugehen, dass kein Interesse besteht.
Versteht mich nicht falsch, ich kann absolut nachvollziehen, warum das so ist. Man muss sich nur mal im Internet umschauen, wie viele Leute meinen, sie könnten supertoll schreiben, obwohl sie nur peinliche Slash-Fanfiction veröffentlichen. Wenn Agenturen auch nur ein Hundertstel davon abkriegen, dann ertrinken die förmlich in Manuskripten. Allein, für jemanden, der es ernst meint, der ein Jahr seines Lebens damit verbracht hat, einen Roman zu schreiben und ihm alle Kinderkrankheiten auszutreiben, ist das deprimierend. Vor allem dann, wenn man vorher nachfragt, ob das Genre passt, und erst dann eine Leseprobe einsendet. Spätestens dann wäre eine kurze Mail mit einer Absage Pflicht.
Natürlich bin ich als bisher unveröffentlichte Autorin in dieser Situation der Bittsteller. Aber es ist nun mal auch nicht so, dass ich ein Paket mit Exposé, Kurzvita und individueller Leseprobe (denn jeder will sie anders) mal eben schnell so aus dem Ärmel schüttle. Ich investiere da unter Umständen eine Stunde meiner Freizeit, die ich besser und sinnvoller für das Schreiben weiterer Texte genutzt hätte, wenn am Ende weder Muh noch Mäh kommt. Romane wachsen nicht auf Bäumen, auch wenn es Agenten manchmal vielleicht so vorkommen mag. Jeder einzelne ist das Baby von jemandem, das sollte man niemals vergessen.
So viel zu meinem umfangreichen Erfahrungsschatz bei der Suche nach einem Agenten. Aber auch wenn ich zuweilen frustriert bin und mein Kalender voller Erinnerungsnotizen ist, wann bei welcher Einsendung die Frist abläuft, werde ich natürlich weitermachen. Dafür ist mir „Arwel“ viel zu wichtig, und das unterscheidet mich dann hoffentlich doch von denen, die die Agenturen einfach nur vollmüllen.
Der Traumdieb
Detektelfe Arwel, Story Nr.1
Seite 3 der Überarbeitung (+ 2 Seiten)
Arwel gesamt: 190 Seiten
Also, im Augenblick habe ich noch Hoffnung, eines Tages ein gedrucktes Buch in Händen zu halten. E-Books lese ich selber nicht, das sind ein bisschen so die Tütensuppen der Buchbranche. 😉
Ein wohl vertrautes Übel. Irgendwann gewöhnst du dich an diesen Zustand, gibst die Schriftstellerei auf Weiteres auf oder findest gar einen Agenten. Doch der Agent heißt natürlich noch nicht Veröffentlichung. Gerade bei jungen Autoren ist die Ablehnquote entsprechend groß, weil noch niemand dem Skript etwas zutraut.
Zielst du eigentlich auf klassische Verlage ab oder wäre E-Book auch okay für dich?