Der Name ist Holmes, Sherlock Holmes. Martini gibt’s zwar nicht, dafür Spaghetti aus dem Becher und russische Spione, die auf glückliche Familie tun, bis die Mutti in der Waschmaschine landet. Was für eine groteske Folge! Ich warne vor Spoilern und großer Verwirrung meinerseits.
In einem Hotel taucht eine frisch gewaschene Leiche in der Waschmaschine auf, die sich als die Managerin herausstellt. Zunächst sieht es so aus, als könnte ihr Tod etwas damit zu tun haben, dass sie angeblich Prostituierte aus der Lobby verbannt hat, doch Sherlock Holmes findet heraus, dass sie ihnen in Wirklichkeit sogar dabei geholfen hat, ihrem Geschäft im Hotel nachzugehen. Als er dann auch noch Videoaufzeichnungen der Schäferstündchen findet, deutet alles auf Erpressung hin, doch der Fall ist noch weitaus komplizierter.
Okay, das ist wieder so eine Folge, wo ich ein bisschen unschlüssig bin. Beim Sehen war ich total begeistert und fand den Twist mit den russischen Spionen, die ihre Tochter auch zur Spionin ausbilden wollen, ohne dass sie es merkt, total großartig. Doch je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Plotlöcher tun sich doch auf, abgesehen davon, dass mir so ein Fall ein bisschen zu groß selbst für einen Mister Holmes zu sein scheint. Vielleicht sollte ich einfach darüber hinwegsehen, denn ich hatte ja trotz allem meinen Spaß.
Was Holmes und Watson angeht, so kann ich auch weiterhin nur den Kopf schütteln. Es ist ja nicht mehr nur die Tatsache, dass absolut nicht erkennbar ist, warum sie einander brauchen sollten, jetzt tauchen nach gerade einmal einem Dutzend Folgen schon die ersten Widersprüche auf. Da sagt Watson doch tatsächlich sinngemäß, sie hätte nie bestritten, dass ihr die Detektivarbeit Spaß macht! Haben wir etwa schon vergessen, dass sie erst vor zwei oder drei Folgen meinte, wenn sie etwas nicht vermissen würde, dann wäre es, Tatorte zu besuchen? Hallo? Da sie nun immerhin beide eingesehen haben, dass diese ganze Geschichte mit der Drogensucht irgendwie nicht aufrechtzuerhalten ist, versucht Holmes Watson die ganze Folge über dazu zu überreden, sein Lehrling zu werden. Ehrlich gesagt fände ich die Lösung nicht mal die schlechteste, aber das ganze Vorgeplänkel hätte man sich dann auch gut sparen können. Nun, ich vermute, da sie was von neun Tagen sagte, dürfen wir davon ausgehen, dass die Trennung für nächste Woche angesetzt ist. Oh mein Gott, diese Spannung ist ja nicht auszuhalten, wird sie bleiben?
Doch der Fall lässt mir keine Ruhe, da würden mich jetzt andere Meinungen interessieren. Da wäre zum einen die Tochter, die ich nicht verstehe. Okay, sie hat gerade erfahren, dass ihre Eltern Spione sind, aber wenn ich dann meine Mutter wegschubse und sie sich den Kopf an der Tischplatte anstößt, dann renne ich nicht fort, sondern schaue nach, ob sie noch lebt und kümmere mich um sie. Es ist ja trotz allem ihre Mutter. Und dann dieser Oberspion, Silver hieß der? Was hat der davon, die Frau zu töten? Wieso glaubt der, das würde die Tochter irgendwie williger machen, selber Spionin zu werden? Ich hätte in dem Moment eher versucht, die Mutter zu retten, damit sie doch noch irgendwie Einfluss auf sie ausüben kann. Das war mir alles irgendwie ein bisschen zu hoch, aber vielleicht ist mir da auch was Entscheidendes entgangen, also schreibt mir.
Ganz normale Notizen. Der Originaltitel „Dirty Laundry“ war auch wieder schön zweideutig. Im Hause Holmes/Watson kümmert sich offenbar wirklich keiner um den Haushalt, die Sache mit dem Müll der Nachbarin war eklig nur einmal, und am Ende essen sie Spaghetti aus dem Becher. Wo ist eigentlich Miss Hudson? Holmes‘ 24-h-open-Shirt war superb. Der zerbrochene Füller schrie geradezu, hiiiiier, ich bin ein Hinweis, vergesst mich für eine halbe Stunde und tut dann überrascht. Ach, und das Puderdöschen, das war ja wohl der Gipfel allen Blödsinns! Habt ihr schon mal einen USB-Stick gewogen? Schade auch, dass die Autoren Watson bisher allein über ihre Beratertätigkeit definieren, die Tochter musste natürlich mal tablettensüchtig gewesen sein. Der Wohltätigkeitsheini Schrägstrich Oberspion war auch so klasse, wo ihm Holmes mit Verkehr kommt, und er fragt, er meine doch bestimmt Autoverkehr. „Waren Sie schon mal Hurenangeln?“ Falls es Holmes und Watson jemals jucken sollte, haben sie schon die passende Prostituierte gefunden. Steganographie gibt’s übrigens wirklich.
4 von 5 Bananen, die heimliche Spione sind.
Echt? Schade! Es wird wirklich immer besser.
Aber du hast ja eh keinen Mangel an Serien zum Gucken…
Uuuh, ich muss gestehen, ich hab "Grimm" schon nach der dritten Folge aufgegeben. Ich hab eine Folge verpasst und das war mir so egal, dass ich's als Zeichen genommen hat. 🙁
Also, ich war insgesamt mit der Folge überfordert, aber die Autoren vermutlich auch. 😉
Auf nächste Woche bin ich extrem gespannt, eben weil ich vermute, dass es Watsons angeblich letzter Fall ist. (Sat.1 macht danach übrigens Pause, schon gesehen? Diese Schweine!) Wenn sie sich verguckt hätte, fände ich das sogar ganz putzig, solange er's nicht erwidert.
Dass M für Moriarty stehen könnte, ist mir gar nicht in den Sinn gekommen, halte ich aber nicht für abwegig. Dann bleibt nur zu hoffen, sie haben dafür einen charismatischen Schauspieler verpflichtet …
P.S.: Guckst du noch "Grimm"? Gosh, ich verliebe mich jedes Mal ein bisschen mehr in Monroe. Auf platonische Weise, natürlich. XD Was für ein toller Charakter!
Also, ohne Witz jetzt: Beim ersten Blick auf die Tochter dachte ich: Die wars bestimmt. XD
Die Folge war ganz okay, aber mir war nicht wirklich klar, wieso Teri Purcell Prostituierte in ihrem Hotel zulässt. Klar, damit viele Diplomaten dort absteigen, aber wieso glaubt sie, so leichter an Geheiminformationen, die für Russland interessant sein könnten, zu kommen? Meint sie, nach dem Sex erzählen die Männer den Prostituierten ein wenig von ihrer geheimen Arbeit? Oder gehts darum, dass sie dann an Mitschnitte der Telefonate der Diplomaten kommt, in denen zufällig relevante Infos ans Licht kommen?
Mir scheint diese Methode etwas umständlich zu sein. Zumal sie sich dabei selbst angreifbar macht, denn ein Zuhälter, ein zu viel berechneter Kunde osä. könnte ja auf die Idee kommen, sie zu erpressen und Schweigegeld zu verlangen, damit er ihre heimlichen Bordell-Ambitionen nicht zB. an die Presse weitergibt.
Wieso Silver Teri tötet?
Also, ich habs so verstanden: Carly gerät in Streit mit ihrer Mutter, schubst sie, sie kippt gegen den Schreibtisch und wirkt auf den ersten Blick tot. Carly sagt ja, sie hätte sie mehrfach angesprochen, aber keine Reaktion bekommen. Da kommt Silver herein und redet sofort auf Carly ein, dass sie verantwortlich für Teris Tod wäre und er ihre Leiche schnell verschwinden lassen würde. An ein normales Leben mit Sportstudium sei jetzt eh nicht mehr zu denken, Carly sei jetzt ja eine Mörderin, und das beste wäre, wenn sie einfach machen würde, was er und Teri für sie geplant hätten.
Als Teri doch nochmal wach wird, sieht er diesen Plan, nämlich die Verwirrung und Verzweiflung der Tochter für diesen Zweck auszunutzen und ihr rebellisches Wesen dadurch zu unterdrücken, in Gefahr. Also sorgt er dafür, dass die von der Tochter "getötete" Mutter auch tot bleibt.
Wieder eine recht umständliche Lösung für ein Problem, sehr sehr risikoreich, da nicht auf lange Sicht kalkulierbar, aber das scheint ja öfter mal der Fall zu sein bei "Elementary".
Das mit der Zaubertinte fand ich regelrecht niedlich. Wie aus dem YPS-Heft! Es fehlte wirklich noch das Handy im Schuh.
Zu Watson-Holmes: Najaaaa. Ich frage mich mit wachsender Genervtheit, wieso Watson sich nicht einfach eingesteht, dass sie lieber bei Holmes bleiben will. Er weiß es und will es, ihre Psychologin weiß es und fördert es, ihre Mutter weiß es und ermutigt sie… nur Joan ziert sich wie eine Jungfrau in der Hochzeitsnacht. Neeeiiin, bloß nicht bei Holmes bleiben, um Gottes Willen nicht machen, was ihr mehr als alles andere Spaß macht. Lieber einen Job machen, den sie nicht mag, ohne die Spannung und die Befriedigung von Detektivarbeit.
Und damit sie bloß nicht in Versuchung gerät, hat sie sich gleich mal wieder einen neuen Patienten angelacht. (Der es sicher ganz besonders knorke findet, wenn sie dann letztendlich doch abspringt – was, wie wir alle wissen, passieren wird.)
Meine Güte, WAS hat Watson eigentlich für ein Problem? Wenn wenigstens thematisiert werden würde, dass sie sich gegen ihren Willen in Holmes verguckt hat, dann könnte man die regelrechte Flucht aus seinem Leben ja noch verstehen. Aber so???
Nächste Folge: M. Wie… Moriarty?