Man würde ja meinen, ein Kloster ist der sicherste Ort der Welt. Doch ein vermeintlicher Selbstmord lässt Olive zweifeln und Emerson engagieren. Unglücklicherweise versucht Chuck gerade, ihre Vergangenheit zu entschlüsseln, deren Geheimhaltung Olive überhaupt erst ins Kloster gebracht hat. Spoiler!
Gerade als sich Olive im Kloster heimisch zu fühlen beginnt und sie in Schwester Larue eine Freundin gefunden hat, stürzt sie sich in augenscheinlich selbstmörderischer Absicht vom Glockenturm. Olive glaubt nicht daran und engagiert Emerson, die wahren Hintergründe zu ermitteln, der gegen Olives Willen auch Ned und Chuck mitbringt. Gemeinsam finden sie heraus, dass Schwester Larue einen regen Handel mit Schmuggelware betrieb, die sie im Tausch gegen Trüffel von einem Koch erhielt, den sie durch einen geheimen Tunnel erreichte. Alles deutet darauf hin, dass die Mutter Oberin hinter den Schwarzmarkt in ihrem Kloster gekommen war und Schwester Larue deshalb ermordet hat.
Auf diese Folge haben wir doch eigentlich gewartet, seit Olive ins Kloster gegangen ist, nicht? Und sie hat die Erwartungen noch übertroffen, angefangen beim originellen Rollenspiel von Emerson, Ned und Chuck, bis hin zu Schwester Larues regem Schwarzmarkt, der neben Schokolade auch Damenbinden zu bieten hatte. Doch vor allem gewährt uns „Bad Habits“ zur Abwechslung auch eine Auflösung des immer dichteren Geflechts von Lügen und Geheimnissen: Chuck erfährt, dass Lily ihre Mutter ist, und freut sich darüber.
Die Vergangenheit der Protagonisten spielt in der Serie eigentlich schon seit Beginn eine große Rolle. Durch die Rückblenden wurden immer wieder Parallelen zur Gegenwart aufgezeigt, aber auch, dass seine Vergangenheit einen Menschen prägt. Olive, so erfahren wir diesmal, konnte schon als Kind keine negativen Aussagen akzeptieren, und hat gelernt, dass es oft zum Ziel führt, wenn sie einfach weitergräbt. Ned auf der anderen Seite hat schon früh Ablehnung durch seinen Vater erfahren, so ist es nur verständlich, dass er hinter Chucks Wunsch nach mehr Freiheit auch Ablehnung vermutet. Bei Chuck liegt die Sache nun ganz anders, denn ihre Vergangenheit ist von Lügen geprägt, und ihr leerer Stammbaum ist das perfekte Symbol dafür. Auch wenn der Serie damit ein Geheimnis geraubt wird, aus dem lustige Szenen resultieren können, es ist definitiv die richtige Entscheidung der Autoren, Chuck die Wahrheit erfahren zu lassen. Und wer weiß, ob das nicht zu ganz neuen Verwicklungen führt.
The Facts were these. Als Olive in Emersons Detektei auftaucht, muss der erst mal kräftig lachen. Verständlich. Ned bekreuzigt sich, nachdem er Schwester Larue aufgeweckt hat, das war irgendwie herzig. Und dann fängt die Nonne an zu fluchen! (Wieder einmal geschickt kaschiert, diesmal durch Glockengeläut.) „Nun on the run! Nun on the run! Nun on the run!“ Die beste Szene war eindeutig die, als Hansel Van Getz davon erzählt, dass er auf dem Tisch, an dem Ned und Emerson gerade essen, Sex mit Schwester Larue hatte. Emerson lässt sofort alles sinken, Ned überlegt kurz, zuckt dann mit den Schultern und isst weiter. Prioritäten, Leute. Auch cool: Olive lässt Ned anhand eines Fotos ihr Geheimnis erraten, doch der Junge stellt sich so was von begriffsstutzig an! Und oje, Olive darf Pigby mitnehmen?
5 von 5 Bananen vom Schwarzmarkt.