Die Kinder sind bei „Falling Skies“ nicht nur die größte Hoffnung der Menschheit, sondern zugleich auch die gefährdetsten Opfer der Invasion. Und viele von ihnen mussten lernen, sich nur auf sich selbst zu verlassen. Ein echtes Problem, als sich eine Gruppe Jugendlicher und der Widerstand für eine Befreiungsaktion zusammentun müssen. Spoilerwarnung!
Der Widerstand stößt auf eine Gruppe von Jugendlichen und Kindern, die sich die letzten Monate ganz allein durchgeschlagen haben. Während einige von ihnen Vorräte holen, wird der Rest von Skitters entführt, und sie alle wissen, dass das nur bedeuten kann, dass sie eine Steuerung kriegen werden. Weaver möchte die Befreiungsaktion ordentlich planen, doch die Jugendlichen brechen unvorbereitet auf und landen schließlich selbst in Gefangenschaft – unter ihnen Matt, der unbedingt helfen wollte.
Ich bin beeindruckt, das war die bei weitem beste Folge bisher, und das, obwohl sich die Handlung größtenteils auf der psychologischen Ebene abspielt und wenig Action passiert. Auch wenn immer wieder kritisiert wird, dass die Serie so sehr auf die familiären Bindungen setzt, ist das doch das Einzige, was den Menschen in dieser Lage noch bleibt. Ich denke sogar, die Schlussszene war in der Hinsicht sehr aufschlussreich, denn zwischen all den Menschen war Ben als Einziger allein. Eine wirklich klug erzählte und fesselnd inszenierte Folge.
Wenn wir über Beziehungen reden, ist die wichtigste Entwicklung in dieser Folge natürlich, dass Weaver seine Tochter Jeanne wiederfindet und von ihr erfährt, dass seine Ex-Frau gestorben ist, weil ihr die Medikamente ausgingen. Obwohl ich es ehrlich gesagt fast riechen konnte, dass sie nicht bei ihm bleibt (spätestens, als sie Diego als ihren Freund vorstellte), war es doch herzzerreißend, zu sehen, wie Weaver sich müht, ein besserer Vater zu sein, und dann ihren Abschiedsbrief findet. Es ist schwer einzuschätzen, wie sehr sich das auf sein Gemüt auswirken wird, denn bisher hatte er immer dieses eine Ziel, seine Familie wiederzufinden, und nun hat er alles, was davon noch übrig ist, wieder verloren.
Und wo wir’s doch erst letzte Woche davon hatten, dass „Falling Skies“ definitiv düsterer geworden ist: Die Szene in der Fabrik für Steuerungen war so richtig kompromisslos. Da wurde gar keine Rücksicht genommen, sondern sowohl die eklige Prozedur selbst als auch die Angst der Kinder gezeigt, und genau deshalb funktioniert diese Folge für mich. Matt, der zu Beginn noch absolut euphorisch war, weil er dabei geholfen hat, zwei Skitters zu töten, und nicht verstehen konnte, warum sein Vater das nicht genauso toll findet, erlebt plötzlich, wie gefährlich es ist, einfach so ohne Plan loszuziehen. Und wenn man sich dann noch überlegt, dass Ben das alles auch erlebt hat, dann kann man auch verstehen, wieso er so verkorkst ist. Mittlerweile bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob ihm überhaupt noch zu helfen ist. Es mag irgendwann eine Möglichkeit geben, ihn richtig von seiner Steuerung zu befreien, aber seine seelischen Wunden sind womöglich gar nicht zu heilen.
There’s Blood on the Wall. Tom schenkt Anne einen kleinen Schokokuchen und bekommt dafür einen leidenschaftlichen Kuss. Schöne Szene, die endlich mal klar zeigt, dass die Zwei wirklich dolle verliebt sind. So richtig verstanden hab ich ja nicht, wieso Matt mit denen mitgegangen ist, aber ich kenn mich auch nicht aus mit Kinderpsychologie. Wem wollte er was beweisen? Diego und seine Gruppe nennen die Skitters Chinches, was laut Internet Spanisch für Wanzen ist. Ein subtiler Hinweis, dass es keinen Informationsaustausch mehr gibt und deshalb vermutlich etliche Wörter für sie kursieren. Tom schreibt Tagebuch? Wow, das passt erstaunlich gut zum Charakter! Wie überaus passend auch, dass Jimmy letzte Woche gestorben ist, so dass Weaver den Kompass gleich an seine Tochter weiterreichen kann. Habe übrigens ein mieses Gefühl, was sein Bein angeht. Und wie ist eigentlich eure Meinung, werden die Steuerungen geboren oder produziert?
5 von 5 Mini-Bananen.