Cooler Serienauftakt, lahme zweite Folge, das passiert leider oft. Aber auch wenn „The Armory“ das Rad nicht neu erfindet, wirft die Folge eine der wichtigsten Fragen der gesamten Serie auf. Spoiler!
Obwohl Tom eigentlich viel lieber seinen Sohn Ben befreien möchte, wird er von Weaver dazu verdonnert, eine Mission zu einem Waffenlager anzuführen. Das stellt sich als Falle heraus, die ein gewisser Pope mit seinen Männern gestellt hat, um von den Widerständlern Vorräte und Waffen zu erpressen. Hal wird zurück ins Lager geschickt, um darüber zu verhandeln, doch Weaver weigert sich strikt und drängt zum Aufbruch. Kinderärztin Anne begleitet Hal zurück zu Pope, um einem Verletzten zu helfen und Tom damit vielleicht freizukaufen. Doch das Vorhaben scheitert, und Pope greift die Widerstandsgruppe an.
Nach einem atemberaubenden Auftakt war es die denkbar schlechteste Idee, diese Folge als zweite zu senden, die gewiss viele Zuschauer sofort wieder vergrault. Sie ist langatmig und vorhersehbar, und insbesondere das Gespräch zwischen Tom und Pope ist eindeutig zu lang und nichtssagend. Dabei ist eine Figur wie Pope durchaus interessant, er ist ein bisschen verrückt und leidet unter Größenwahn, aber er weiß offenbar, wie man gegen die Skitters kämpft, und genau so jemanden braucht der Widerstand dringend.
Es ist fast ein bisschen schade, dass die bei weitem spannendste Frage der Serie ausgerechnet in einer so schlechten Folge angesprochen wurde. Und gleichzeitig hab ich mich damals nach dem ersten Sehen geärgert, dass ich das nicht selbst bemerkt hatte. Es stimmt, wir Menschen würden immer versuchen, einen Roboter zu unserem Ebenbild zu machen, tatsächlich passiert das heute schon. Nun sehen die Invasoren mitnichten wie Menschen aus, sie haben sechs Beine, zum Teufel noch mal, was um alles in der Welt hat sie also geritten, Roboter zu konstruieren, die nur zwei Beine haben? Tom schlägt vor, dass sie die Erde beobachtet haben und die Roboter so aussehen, um die Menschen auch psychologisch zu treffen. Das ist eine Theorie, die im ersten Moment sehr einleuchtend klingt, wenn man aber länger darüber nachdenkt, ist sie ziemlicher Quatsch. Menschen fürchten sich eher vor dem, was anders ist als sie selbst, die Skitters sehen viel bedrohlicher aus als die Roboter. Es lohnt sich, über diese Diskrepanz einmal nachzudenken, es ist die vorerst wichtigste Information der Serie und liefert bereits einen kleinen Hinweis auf das Staffelfinale.
Der Streit Soldaten versus Zivilisten wird weiterschwelen, das liegt wohl in der Natur der Sache. Auf der einen Seite kann man Weaver verstehen, denn so eine große Gruppe von Menschen, die sich im Notfall nicht selbst verteidigen können, ist eine Last und Behinderung. Aber es stimmt eben auch, dass genau diese lästigen Menschen für die täglichen Bedürfnisse auch der Soldaten sorgen. Dazu passt im Grunde auch, dass sich Pope gegen die Widerständler stellt. Daran sieht man mal wieder, unabhängig von den äußeren Umständen wenden sich die Menschen am Ende doch immer wieder gegen andere Menschen. Solches über Generationen gewachsene Verhalten lässt sich nicht mal eben durch eine Alieninvasion abtrainieren.
The Notes. Der Köter als Köder, das fand ich großartig! Und das dumme Vieh bleibt auch noch brav sitzen und blickt zu dem Roboter auf, oh Mann. Und wie süß, dass sie eine Schule haben. Das widerspricht zwar der letzten Folge, als Matt noch meinte, er vermisse die Schule, aber es war trotzdem eine nette Geste. Es zeigt den Versuch der Zivilisten, so etwas wie Normalität herzustellen, wenigstens für die Kinder. Am Ende sind die nämlich ihr wertvollster Besitz. Übrigens, obwohl die deutsche Synchronisation an sich ganz solide ist, hat es mich in dieser Folge furchtbar genervt, dass sie permanent von Skitters geredet haben, zumal es jeder anders aussprach! Ich weiß, dass das ein Kunstwort ist, sinngemäß ist aber Jäger gemeint, und so hätte man es auch übersetzen sollen.
3 von 5 Bananen, die nicht wie Skitters aussehen.